Severin (Banat)
Severiner Banat (dt. hist., latein. Terra Severin, rumän. Banatul Severinului, serb. Severinski banat, ungar. Szörényi bánság)
S. B. ist eine historische Landschaft im Südwesten Rumäniens, die an die Republiken Bulgarien sowie Serbien grenzt und nach der heutigen Verwaltungsgliederung Rumäniens ungefähr die Bezirke (judeţ) Mehedinţi (4933 km²) und Caraş-Severin (8514 km²) umfasst.
1226/1233 wurde das S. B. zum ersten Mal urkundlich als Grenzmark („Banschaft“) Ungarns erwähnt und wegen der Feldzüge der Bulgaren, Petschenegen, Kumanen und Mongolen stark befestigt. Der Sitz des Bans war die Burg Severin (dt. hist., ungar. Szörényvár, rumän. Turnu Severin). Zu dieser Zeit war das das Gebiet von Rumänen, Sachsen und Ungarn bewohnt.
Kurzzeitig den Johannitern, die König Béla IV. zur Mongolenabwehr rief, zugeteilt, kam ein Teil (östlich des Olt) des Severiner Banats unter Fürst Basarab I. (1317–52) dauerhaft als Teil der Banschaft Oltenien zur Walachei. Die Bevölkerung ist seit dem 14. Jh. belegbar überwiegend rumänisch. Ungefähr der heutige Bezirk Caraş-Severin bildete bis 1918 einen Teil des historischen Ungarns. Beide Gebiete litten unter osmanischen Angriffen, besonders aber das letztere, das im 16. und 17. Jh. Teil des Osmanischen Reiches war.Im 18. Jh. wurden dort durch die „Peuplierungspolitik“ des Wiener Hofes folgende Ethnien neben die dort befindlichen Rumänien, Roma und Serben angesiedelt: Deutsche, Krašovani, Kroaten, Rumänen, Serben, Slowaken, Tschechen, Ukrainer, Ungarn.
Der Anschluss des ungarischen Teils an Rumänien (1919) wurde durch die Pariser Verträge (1919/1920) mit Ungarn und Österreich bestätigt. 2002 hatte der Bezirk –Caraş-Severin nach der offiziellen Volkszählung 333.219 Einwohner, darunter 88,3 % Rumänen, 2,4 % Roma, 1,9 % Kroaten, 1,8 % Ungarn, 1,8 % Deutsche, 1 % Ukrainer, 0,7 % Tschechen, 0,3 % Serben. Der Bezirk Mehedinţi hatte im selben Jahr 306.732 Einwohner, darunter 96,1 % Rumänen, Roma und Serben Wichtige heutige Städte des Bezirks Caraş-Severin sind Reşiţa und Caransebeş, jene des Bezirks Mehedinţi Drobeta Tumu-Severin und Orşova.
Köpeczi B. (Hg.) 1990: Kurze Geschichte Siebenbürgens. Budapest. Kristó G. 2003: Early Transylvania (895–1324). Budapest.