Sub-Balkan

Sub-Balkan (bulg. Podbalkan oder Podbalkanski bzw. Zadbalkanski kotlovini)

Die Region S. erstreckt sich zwischen den Gebirgszügen des Balkans (im Norden) und Sredna gora (im Süden). Sie besteht aus zwölf unterschiedlich großen Becken, die bis auf Mittelgebirgshöhe reichen. Sie stellen geologisch Fragmente alten Seebodens dar und weisen bedeutende Kohlelagerstätten und Mineralquellen auf. Der Großteil der fruchtbaren Braun- und Schwarzerde-, Schwemmland- und Wiesenböden ist erosionsgeschädigt, die natürliche Pflanzendecke fast völlig zerstört. Es herrscht die typische Fauna und Flora des Balkangebirges und gemäßigtes Kontinentalklima mit Temperaturinversionen im Winter und Föhnwinden im Frühling vor.

Das größte Becken des S. ist Sofijsko pole mit 1100 km² und einer durchschnittlichen Höhe von 540 m ü. d. M. Es ist stark besiedelt - hier befinden sich die Hauptstadt Bulgariens, Sofia, und einige kleinere Städte – und kaum bewaldet. Der Fluss Iskăr und seine Zuflüsse entwässern das Becken. Braun- und Schwarzerdeböden begünstigen Ackerbau (Weizen- und Futterpflanzen sowie Gemüse) und Viehzucht (Wiesen und Weiden). Abgebaut werden Braunkohle, Eisenerze (bei Kremikovci), feuerfester Ton und andere Gesteine.

Das zweite namhafte Becken ist Kazanlăško pole mit ca. 780 km² und einer Höhe von durchschnittlich 380 m ü. d. M. Es wird vom Fluss Tundža durchquert, der hier an zwei Stellen aufgestaut wurde (Koprinka und Žrebčevo). Von der bis zum 16./17 Jh. vorherrschenden Bewaldung, sind kleine Eichen- und Walnusswälder (bulg. korija) erhalten geblieben. Die natürliche Vegetation ist dem Anbau gewinnbringender ätherischer Ölsaaten (ölrosen, Lavendel u. a.) gewichen. Daher stammt der Name "Rosental" (bulgar. Rozova Dolina), wie das Becken auch genannt wird. Ein traditionelles Rosenfest findet Anfang Juni in Kazanlăk, der Zentralstadt des Beckens, statt.

(Petăr Stojanov)

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