Sredna gora

Sredna Gora (bulg., „Mittelgebirge"). Das Mittelgebirge trennt die Becken des Sub-Balkan von der Oberthrakischen Tiefebene. Es erstreckt sich auf einer Länge von ca. 285 km und einer Breite von ca. 40 km. Die Durchschnittshöhe beträgt etwa 600 m ü. d. M. Die Flüsse Topolnica und Strjama teilen das Gebirge in drei Abschnitte (bulg. Ichtimanska S. g., Săštinska S. g. und Sărnena gora). Die höchste Erhebung (Bogdan, 1.604 m) befindet sich im mittleren Teil. Es herrscht gemäßigtes kontinentales Klima, über 1500 m Gebirgsklima. In den Tälern kommt es zu häufigen Temperaturinversionen. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt durchschnittlich 600-750 mm und nimmt nach Osten zu hin ab. Neben den Flüssen Topolnica, Luda Jana, Pjasăčnik, Strjama, Săzlijka entspringen hier auch zahlreiche Mineralquellen (z. B. bei Strelča, Stara Zagora). Böden und Vegetationsformen unterliegen einer vertikalen Zonierung. In den Tälern ist die natürliche Vegetation fast vollständig von Kulturpflanzen verdrängt worden. Die meisten Wälder (es herrschen Eiche, Buche, Esche, Ahorn, Birke vor) sind sekundär und entstanden nach der Abholzung der primären Vegetation bzw. infolge der Aufforstung in den letzten Jahrzehnten. Bedeutende Bodenschätze sind Kupfererze (u. a. bei Asarel, Medet) sowie in geringeren Mengen Manganerz, Baryt und sonstige Gesteine. Die Verwertung natürlicher Rohstoffe und verschiedene Formen der Landwirtschaft begann in dieser Region, die schon unter den Thrakern besiedelt war (Gräber bei Starosel, Strelča, archäologische Funde bei Stara und Nova Zagora), bereits sehr früh. Die Nutzung der Mineralquellen ist schon aus der römischen Zeit überliefert (Bäder bei Chisarja). Während der Osmanischen Herrschaft zog ein großer Teil der bulgarischen Bevölkerung der Oberthrakischen Tiefebene in die Bergregion, wo sie u. a. Bergbau und Holzwirtschaft betrieb. Die Umwelt ist mittlerweile v. a. durch den Erzabbau stark belastet. Neben der Industrie kommt dem Tourismus gegenwärtig die größte wirtschaftliche Bedeutung zu. Er beruht auf der guten verkehrstechnischen Erschließung des Gebiets und konzentriert sich in den größeren Städten Ichtiman, Chisarja, Stara Zagora, v. a. Koprivštica, Panagjurište sowie den zahlreichen Kurorten. Mehrere Naturobjekte wurden inzwischen unter Schutz gestellt, z. B. die jahrhundertealten Buchenwälder im Biosphärenreservat „Bogdan“.

(Petăr Stojanov)


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