Sanok

Sanok (poln., dt. hist. Saanig, jidd. Sonik, ukrain. Sjanik, ungar. hist. Sánók)

Kreisstadt in der Woiwodschaft Vorkarpaten, Polen, 39.381 Einwohner (2006). S. liegt am Oberlauf des Flusses San. Die Burg S., an der Handelsstraße nach Ungarn gelegen, wurde erstmalig 1150 erwähnt, als sie vom ungarischen König Géza II. eingenommen wurde. 1339 erhielt die Siedlung Stadtrechte.Im historischen Grenzraum zwischen Ruthenien und Polen gelegen, fiel S. von König Kasimir III. 1344 endgültig an Polen. Im 14. Jh. wurde S. als wichtiges Handels- und Verwaltungszentrum zum Hauptort des reichen „Sanoker Landes“ (Ziemia Sanocka). Seine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erreichte S. zur Regierungszeit der Jagellonen.

Nach der ersten Teilung Polen-Litauens (1772) wurde S. Österreich einverleibt. 1786 wurde S. zur Hauptstadt des gleichnamigen Kreises. Im 19. und frühen 20. Jh. setzte die wirtschaftliche Belebung durch die Eisenbahnlinie nach Jasło, der Entdeckung von Erdöllagerstätten und dem Bau einer Waggonfabrik (1894/5) ein. Am 9. Sepember 1939 wurde die Stadt von der Deutschen Wehrmacht eingenommen und war bis 1941 Grenzstadt zwischen dem General Gouvernment und der Sowjetunion. Nach der Eroberung durch die Rote Armee am 9. August 1944 brachen Kämpfe der UPA und polnischer Untergrundorganisationen gegen die sowjetischen und polnischen Einheiten aus, die bis 1948 andauerten.

S. ist ein wichtiger Standort der Fahrzeugindustrie (Busse), außerdem Kautschuk-, Lebensmittel- und keramische Industrie.

(Sebastian Preiss)

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