Argolis (Landschaft)
Argolis (griech., auch: Argolida, Argeia)
A., mit den Ebenen von Tripolis und Sparta, ist eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Griechenlands und Kern der mykenischen Kultur. Heute ist A. der Name einer griechischen Präfektur (Nomos). Nach ihrer Besiedlung durch die Dorer wurde A. um 2000 v. Chr. von frühgriechischen Achäern in Besitz genommen. Durch die Ausgrabungen von Heinrich Schliemann (1874) konnte diese Welt wiederentdeckt werden. Die fränkischen Burgen, die heute Touristen nach Argos und Nauplio locken, sind als Etappenstationen im Vierten Kreuzzug (1202–04) entstanden.
Vor der argolischen Küste bei Paralia Astros tritt Karstwasser in Form mächtiger Quellen aus. Dort lag einst der „Halkyonische See“, in dessen Wasser der Sage nach jeder Schwimmer von Strudeln erfasst wurde. Im Hinterland des Golfes wird intensiver Acker- und Gartenbau (Zitrusfrüchte, Oliven) betrieben, der hier bereits von den Osmanen perfektioniert worden war. Durch starke Süßwasserentnahme im Küstenbereich der A. ist es zu Versalzungen durch eindringendes Meerwasser gekommen. Die Küstenorte des Argolischen Golfes haben in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlich stark von der Nähe zur Agglomeration Athen profitiert.
Lehmann H. 1937: Landeskunde der Ebene von Argos und ihrer Randgebiete. Athen.