Gran

Gran (slow. Hron, lat. Granus, ung. Garam).

Der Fluss G. ist mit 284 km der zweitlängste der Slowakei. Er entspringt am „Königsberg“ (slowak. Kráľova hol’a) in der Niederen Tatra und ist neben Váh der wichtigste linke Nebenfluss der Donau. Der Fluss wendet sich bei Banská Bystrica nach Süden, bei Zvolen gelangt er in eine Tiefebene und mündet schließlich nahe Esztergom und Štúrovo in die Donau. Die Wasserläufe der oberen u. mittleren Gran speisen sich aus Gebirgsregionen, die im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit reich an Edelmetallen waren (der Bergbau in diesem Gebiet erlebte im 15. u. 16. Jh. seine Blütezeit).

Die erste und vielleicht auch wichtigste Erwähnung des Flusses stammt von Kaiser Marcus Aurelius, der mit röm. Legionen in einem Feldzug gegen die Quaden am Fluss G. in einem Militärlager anwesend war und 174 sein berühmtes Werk ›De rebus suis‹ dort niederschrieb. Das G.tal war seit dem Mittelalter eine wichtige Kommunikations- und Verkehrsroute, die die reichen Bergstädte mit den zentralen nördlichen Gebieten des ungarischen Königreiches verband. Vom Mittelalter bis in die 1930er Jahre wurde auf dem G. Holz geflößt.

Ortvay T. 1882: Magyarországi régi vízrajza a XIII. sz. 2 Bde. Budapest. Šmilauer V. 1932: Vodopis starého Slovenska. Bratislava. Varsík B. 1990: Slovanské (slovenské) názvy riek na Slovensku a ich prevzatie Maďarmi v 10.-12. storočí. Bratislava.

(Marek Klatý)

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