Samara (Gebiet)
Samarskaja Oblastʹ (russ., „Samaraer Gebiet“; 1928–34 Srednevolžskaja Oblastʹ, „Mittleres Wolgagebiet“, 1934–91 Kujbyševskaja Oblastʹ, „Kujbyšever Gebiet“)
S. ist ein Verwaltungsgebiet in der Russischen Föderation, im Süden des europäischen Landesteils an der mittleren Wolga gelegen. Es erstreckt sich über 53.636 km² und hat 3.189.003 Einwohner (2005). Verwaltungszentrum ist die Stadt Samara. Das Gebiet grenzt im Norden an die russischen Verwaltungseinheiten Tatarstan, im Osten an Orenburg, im Südwesten an Saratov und im Nordwesten an Ulʹjanovsk.
Die Wolga teilt das Gebiet in zwei unterschiedliche Naturräume. Rechtsseitig erstrecken sich die bewaldeten „Žigulëvsker Berge“ (Žigulëvskie gory, bis 375 m Höhe), die linksseitigen Gebiete sind flach und haben Steppencharakter. In ihrem östlichsten Punkt bildet die Wolga die schmale Halbinsel Samarskaja Luka (Nationalpark). Die Wolga ist zweifach aufgestaut (Kuibyschewer und „Saratover Stausee“).
Die Region ist reich an Bodenschätzen, darunter Erdöl und -gas. In klimatischer Hinsicht liegt das Gebiet in der Zone des gemäßigten kontinentalen Klimas mit Durchschnittstemperaturen von –13°C (Januar) bis +21°C (Juli). Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich auf 400 mm.
Auf der Grundlage einer sehr guten verkehrsgeographischen Lage und einer starken energiewirtschaftlichen Basis entwickelte sich das Gebiet im 20. Jh. zu einem der am stärksten industrialisierten und urbanisierten Regionen der Russischen Föderation.
Im Gebiet befinden sich 10 Städte und 18 Siedlungen städtischen Typs. Der Anteil der städtischen Bevölkerung beträgt 80,3 %, die Bevölkerungsdichte 59,5 Einwohner pro km². Zu den größten Städten und Industriezentren zählen neben der Millionenstadt S. Tolʹjatti, Syzranʹ, Novokujbyševsk und Čapaevsk.
83,6 % der Bevölkerung sind Russen. Von den zahlreichen Minderheiten sind v. a. 3,9 % Tataren, 3,1 % Tschuwaschen, 2,7 % Mordwinen und 1,9 % Ukrainer zu nennen.
Die bedeutendsten Wirtschaftszweige sind der Maschinen- und Fahrzeugbau, die Elektrotechnik, die Elektronik, die Erdölförderung und die petrochemische Industrie. Auf den Schwarzerdeböden werden in Bewässerungswirtschaft v. a. Getreide, Sonnenblumen, Mais, Bohnen und Kartoffeln angebaut. Die starke industrielle Tätigkeit und die intensive Landwirtschaft haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einer enormen Luft- und Gewässerbelastung geführt.
www.adm.samara.ru [Stand 2.3.2006].