Kōnstantinos VII. Porphyrogennētos

Kōnstantinos VII. Porphyrogennētos; * 905/6 † 959, byzantinischer Kaiser

Als Sohn des byzantinischen Kaisers Leōn VI. und der Zōē Karbōnopsina, mit dem Beinamen „der in Purpur geborene“, wurde er Alleinherrscher erst ab 945, nach dem Sturz des Rōmanos I. Lakapēnos. Ihm treu ergebene Adlige setzte er auf Schlüsselposten in der Verwaltung. Innenpolitisch führte er im Wesentlichen die Politik des Rōmanos’ weiter. Unglücklich war sein Verhältnis zur Kirche.

K. war ein Förderer der Wissenschaft (v. a. Geschichtsschreibung) und der Künste (byzantinischer Humanismus). Er bemühte sich zusammen mit anonymen Mitarbeitern um die Sammlung und Erhaltung des vorhandenen Wissens (Werke von Autoren von der Antike bis in seine Zeit) und dessen Kodifizierung. 957 wurde er von der russischen Fürstin Olʹga von Kiew in Konstantinopel besucht. Am 9.11.959 starb K. (aufgrund einer Vergiftung?) durch Theofanō, Frau seines Sohnes Rōmanos II.

An seinen Sohn Rōmanos ist das Werk ›De administrando imperio‹ gerichtet: Es soll dem zukünftigen Kaiser als Leitfaden dienen und enthält wichtige Informationen über die Außenpolitik des Reiches, die Diplomatie sowie geographische, ethnologische und geschichtliche Informationen über die benachbarten Völker. Unter seinem persönlichen Mitwirken entstanden mehrere Sammelwerke: Die Enzyklopädie ›Excerpta‹, ist eine Sammlung von Geschichtswerken, in 53 Themen/Bände gegliedert. Erhalten sind nur die ›Excerpta de legationibus‹, ›Excerpta de insidiis‹, ›Excerpta de sententiis‹, ›Excerpta de virtutibus et vitiis‹. Darin ist die Geschichtsfälschung („vita Basilii‹) des Kaisers Basileios I., des Großvaters von K. und Begründers der Makedonischen Dynastie, enthalten. Das Werk ›De thematibus‹ (zwei Bände) enthält Informationen über die Provinzen des Reiches und überliefert geographische Namen des 10. Jh. Im Werk ›De cerimoniis aulae Byzantinae‹ werden der Ablauf des Hofzeremoniells und die verschiedene Ämter beschrieben: u. a. Audienzen, Hochzeiten, offizielle Bekleidung, Amtsbenennungen, Organisation der Spiele in der Arena usw. Der Ablauf von wichtigen religiösen Festen, wie z.B. Ostern ist in dem Werk erhalten sowie Fragmente von Gedichten und Volksliedern. Weiters sind Traktate über Kriegsvorbereitungen des Kaisers sowie Briefe erhalten. Auszüge von militärischen Ansprachen, Soldatenreden, liturgische Dichtungen und Heiligenleben werden seiner Zeit zugeschrieben.

Markopoulos A. (Hg.) 1989: Kōnstantinos Z Porphyrogennētos kai ī Epochī tou. Athēna.

(Myrtia Hellner)

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