Kamtschatka (Gebiet)

Kamčatskaja oblastʹ (russ., „Kamtschatkaer Gebiet“)

Das 1932 entstandene russische Verwaltungsgebiet K. umfasst die Halbinsel Kamtschatka inklusive des Autonomen Kreises der Korjaken im Norden der Halbinsel, das im Nordwesten angrenzende Festland im Einzugsbereich des Flusses Penžina und die vorgelagerten Inseln im Beringmeer. Das Gebiet gehört zum „Föderalen Bezirk Ferner Osten“. Es erstreckt sich über 472.300 km² und hat 349.240 Einwohner (2005). Verwaltungszentrum ist die Hafenstadt Petropavlovsk-Kamčatskij. Die weiteren Städte des Gebiets sind Elizovo und Viljučinsk. Neben den drei Städten existieren 6 Siedlungen städtischen Typs sowie ca. 50 ländliche Siedlungen. 79,4 % der Bevölkerung leben in Städten. Die Bevölkerungsdichte beträgt 0,7 Einwohner pro km².

Die Bevölkerung lebt vorwiegend an den Küsten und im Tal des Flusses Kamčatka. Die Russen stellen 80,9 % der Bevölkerung (2002); zu den zahlenmäßig stärksten Minderheiten gehören: Ukrainer – 5,8 %, Korjaken – 2 %, Tataren und Weißrussen – je 1 %. Zu den vorwiegend im nördlichen Teil der Halbinsel lebenden Ureinwohnern gehören Korjaken, Kamtschadalen (mit „Itelmenen“ 1,1 %), Ewenen (Lamuten) (0,5 %), Tschuktschen (0,4 %) sowie Aleuten (0,1 %). In der Hauptstadt überwiegen Russen und andere ostslawische Ethnien. Seit Anfang der 1990er Jahre ist die Bevölkerungszahl vor allem aufgrund starker Abwanderungen um mehr als 120.000 Personen geschrumpft.

Die bedeutendsten Wirtschaftszweige sind Fischerei und Fischverarbeitung, Holzverarbeitung, Schiff- und Maschinenbau sowie die Gewinnung von Bodenschätzen. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung für das Gebiet ist darüber hinaus die russische Kriegsmarine mit ihren Stützpunkten in Petropavlovsk-Kamčatskij und Viljučinsk, dem Heimathafen der russischen Pazifik-U-Bootflotte.

(Monika Schulze)


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