Zvenigorod (Stadt)

Zvenigorod (russ.)

Inhaltsverzeichnis

1 Geographie

Die Stadt Z. liegt im Gebiet Moskau, etwa 46 km südlich der Stadt Moskau, in einer von der Hügelkette Klin-Dmitrov (Klinsko-Dmitrovskaja grjada), einem Teil der „Smolensker-Moskauer Höhen“ (Smolensko-Moskovskaja vozvyšennostʹ) gebildeten malerischen, auch „Russische Schweiz“ (Russkaja Švejcarija) genannten Landschaft, auf 169 m ü. d. M. am Fluss Moskwa, mit bedeutenden Mineralwasserquellen in der Umgebung. Der einst mit Baden-Baden verglichene Kurort hat 13.400 (2005) Einwohner und ist Sitz eines Bistums. Die Durchschnittstemperatur liegt im Januar bei –9,5 Grad C, im Juli bei 18,1 Grad C bei 680 mm Niederschläge jährlich.

In Z. werden heute Musikinstrumente, Schreibwaren, Kinderspielzeug, Sportartikel und Kurzwaren produziert. Die Nahrungsmittelindustrie (v. a. Konfekt) ist ein weiterer wichtiger Industriezweig.

2 Kulturgeschichte

Z. ist eine der ältesten Städte der Moskauer Umgebung. Gegründet wurde sie 1152 vermutlich von Jurij Dolgorukij und ist erstmals in einer Urkunde Ivan Kalitas (1328) erwähnt. Vom 14. bis zum 16. Jh. war Z. ein wichtiger Vorposten an der westlichen Grenze der Moskauer Rus und von 1339–1492 Zentrum des Fürstentums Z. 1389–1434 erhielt der Ort eine umlaufende Befestigung.

Das von alten freskenverzierten Holzhäusern geprägte Stadtbild zeugt noch heute vom kulturellen Reichtum des mittelalterlichen Z.s. Zu den herausragenden Denkmälern dieser Zeit gehören die „Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale“ (Uspenskij sobor, 1399), das 1,5 km westlich der Stadt gelegene „Savva-Wach-Kloster“ (Savvino-Storoževskij-Monastyrʹ, 1398), das eng mit der russischen Zarenfamilie Romanov verbunden ist, heute ein bedeutendes Kunstmuseum beherbergt und die Bauten der „Kathedrale der Geburt Christi“ (Roždestvenskij sobor) und der „Dreieinigkeitskirche“ (Troickaja cerkovʹ) einschließt. 1781 wurde Z. Stadt und entwickelte sich zu einem lokalen Handelszentrum und im Laufe des 19. Jh. zu einem Erholungsort für die Moskauer Oberschicht und viele bedeutende Künstler. In der Nähe der Stadt können die außerordentlich sehenswerten Landgüter Eršovo der Familie Olsufʹev (1837) und Vvedenskoe-Peršino der Familie Lopuchin (um 1900) besucht werden.

www.zvenigorod.ru (Stand 7.3.2006).

(Ulrike Butmaloiu)

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