Kremnica

Kremnica (slowak.; lat. Cremnicium, dt. Kremnitz, ung. Körmőcbánya) K., eine mittelslowakische Stadt mit langer Gold-, Silberbergbau- und Münzprägungstradition, liegt in den Kremnitzer Bergen ca. 550 m ü d. M. und zählt ca. 5700 Einwohner (2004).

Der Name K. soll vom slowakischen Wort ›kremeň‹ (Kieselstein) abgeleitet sein. Die prähistorische Besiedlung geht bis weit in die Bronzezeit (Bronzeschwerter aus dem 10. Jh. v. Chr.) zurück. Schon aus dem 8. u. 9. Jh. stammen Schächte und Erzgruben, die auf Goldgewinnung (Tagbau) hindeuten. In eineeinem Stollen wurden die Holzstücke gefunden, die man in die zweite Hälfte des 11. Jh. datiert. Der erste schriftliche Beweis des Goldbergbaus enthält das Privilegium (nach dem böhm.-dt. Kuttenbergrecht) des ung. Königs Karl I. Robert von Anjou für Cremnychbana aus dem Jahre 1328. Vermutlich waren schon im 13. Jh. Einheimische und Zuwanderer im Bergbau tätig. Bereits um die Mitte des 12. Jh. hatten ung. Könige deutsche Siedler ins Land geholt und diese hatten sich nach dem Mongoleneinfall 1240/41 sehr zahlreich in der an Bodenschätzen reichen Mittelslowakei niedergelassen. Die Erhebung zur freien königl. Bergbaustadt sowie auch die Einrichtung der Münze machten K. zum Sitz der königl. Bergbau- und Münzkammer, deren Verwaltungsbereich sich auf zwölf ung. Komitate (Gespanschaften) erstreckte. Durch die Prägung der Silbergroschen (seit 1329) so wie auch der goldenen Floren (ab 1335, bekannter als Kremnitzer Dukaten) wurde K. im 14. Jh. zur bedeutendsten Stadt des „Bundes der sieben Bergbaustädte“ (›Septapolitana‹) in der heutigen Mittelslowakei. Neben der Stadtbefestigung wurden die Verteidigungsanlagen durch die Stadtburg (Sitz des Kammergrafen) verbessert. Der Aufschwung von Wirtschaft und Bautätigkeit war eng mit der Entwicklung des Bergbaus verbunden. Im 15. Jh. wurde aufgrund des größeren Wasserverbrauchs eine einzigartige 20 km lange Wasserleitung, die das Wasser aus dem Gebiet des Flusses Váh führte, errichtet.

Die osmanische Bedrohung bedeutete steigende Kosten für Befestigungswerke. K. wurde das Koordinationszentrum für die Verteidigung der Bergbaustädte. Obwohl neue Technologien den Goldbergbau im 18. Jh. gewinnbringend gemacht hatten, brachte das Ende des 18 Jh. dessen endgültigen Niedergang.

Während des Zweiten Welkrieges wurden mehrere bedeutende Gebäude ganz zerstört. 1950 wurde das wieder errichtete Stadtzentrum unter Denkmalschutz gestellt. Nebem dem Münzhaus und dem Rathaus zählt das Franziskanerkloster mit der Kirche zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Finka O. 1995: Zlatá Kremnica: Tisícročná história baníctva. Martin. Gayer B., Novák J., Sikorová E. (Hg.) 1992: Kremnica – Zborník prednášok z Medzinárodného sympózia pri príležitosti 500. výročia kodifikácie banského práva v Kremnici 17. – 19. novembra 1992. Martin. Kuzmická I. 1998: Kremnica – 670. výročie udelenia mestských práv (výberová regionálna bibliografia). Kremnica. Oriško Š. 1984: Kremnica. Bratislava. Piirainen I. T. 1983: Das Stadt- und Bergrecht von Kremnica/Kremnitz. Heidelberg. Rozman L. 1978: Kremnica. Martin.

(Marek Klatý)

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