Pribina

Pribina (Privina); † um 860; bis 833 Fürst von Neutra (Slowakei), vom Anfang der 840er Jahre bis zu seinem Tode Graf (dux) von Mosaburg (ungar. Zalavár). Seine Frau stammte aus einem bayerischen Adelsgeschlecht. 827/28 gestattete P., zu dieser Zeit selbst noch Heide, dem Salzburger Erzbischof in Neutra die erste Kirche auf slawischem Territorium zu weihen. Im Jahre 833 wurde er vom mährischen Fürsten Mojmír vertrieben und floh mit seinem Sohn Kocel zu Ratbod, dem Präfekten des bayrischen Ostlandes. Er schwor dem ostfränkischen Herrscher Ludwig der Deutsche in Regensburg die Treue und ließ sich auf dessen Befehl in der Martinskirche in Traismauer (Niederösterreich) taufen. Wenig später geriet er mit seinem Lehnsherrn Ratbod in Konflikt, weswegen er zuerst nach Ostslawonien, dann nach Sissek (heute kroat. Sisak) floh und schließlich zu einem Großfürsten im Gebiet der Save gelangte. Im Jahre 840 erhielt er von Ludwig dem Deutschen Niederpannonien als Lehensgut, wo er seine Hauptburg Zalavár und zahlreiche Kirchen errichtete. Diese wurden von den Salzburger Erzbischöfen geweiht. Seine Grafschaft fiel nach seinem Tod im Kampf gegen die Mährer als Erbschaft an seinen Sohn Kocel. Grundlegende Quelle über P. und die Geschichte seiner Grafschaft ist die ›Conversio Bagoariorum et Carantanorum‹ (um 870).

Wolfram H. 1979: Conversio Bagoariorum et Carantanorum. Das Weißbuch der Salzburger Kirche über die erfolgreiche Mission in Karantanien und Pannonien. Graz, 128–139. Bóna I. 1984: A Karoling Pannonia. Bartha A. (Hg.): Magyarország története. Előzmények és magyar történet 1242-ig. Budapest, 346–369.

(Attila Verók)

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