Santok

Santok (poln., dt. hist. Zantoch)

S. liegt in der westpolnischen Woiwodschaft Lebus (Województwo lubuskie) am Zusammenfluss von Netze und Warthe im Kreis Gorzów Wielkopolski (dt. hist. Landsberg a. d. Warthe). Es zählt 780 Einwohner (2006) und umfasst ein Gebiet von 168,3 km².

S. entstand aus einer wahrscheinlich im 8. Jh. errichteten frühmittelalterlichen Burg, die um 965 von Fürst Mieszko I. besetzt und umgebaut wurde. Die mit mächtigen Holz-Erde-Wällen befestigte, mehrmals zerstörte und wieder aufgebaute Burg war 1097 ein wichtiger Ausgangspunkt in den Kämpfen Bolesławs III. Krzywousty um Pommern. Ab dem 12. Jh. war S. Kastellaneiort und aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage vom 13. bis 15. Jh. zwischen Polen, Brandenburg und dem Deutschen Orden umstritten. 1455 gelangte S. endgültig an Brandenburg und verlor seine politische und militärische Bedeutung. Der Ehrentitel eines Kastellans von S. wurde in Polen bis zum Ende des 18. Jh. verliehen. 1945 kam S. unter polnische Verwaltung. Die Zugehörigkeit des Ortes zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14.11.1990 (seit 16.01.1992 in Kraft) anerkannt. Die Burg von S. ist noch heute Gegenstand archäologischer Untersuchungen. Erkenntnisse aus diesen Forschungen werden in einem eigenen Burgmuseum dargestellt.

(Thomas Himmelsbach)

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