Krk

Krk (kroat., ital. Veglia)

Inhaltsverzeichnis

1 Geographie

K. ist mit 409,9 km² und etwa 16.402 (2001) Einwohnern die größte Insel der Adria. Die zu Kroatien gehörende Insel liegt im Golf von Quarnero (ital. Quarnero, dt. hist. Kvarnerbucht) südöstlich von Rijeka und ist von der Küste durch einen engen Kanal getrennt. Eine zwei Kilometer lange Brücke verbindet K. mit dem Festland. Das Relief der Insel ist abwechslungsreich. Die Nordküste ist felsig, während die westliche und südwestliche Küste zahlreiche Kies- und Sandstrände aufweist. Die höchste Erhebung ist der Berg Obzova mit 569 m. Um K. herum liegen etwa zwanzig kleinere Inseln und Felsvorsprünge, darunter Prvić, Galun, Zec, Plavnik, Košljun und Sv. Marko. Große Teile der Insel sind bewaldet, insbesondere der Westen, während die Inselmitte mit fruchtbaren Tälern durchzogen ist. Auf der Insel befinden sich neben den zwei Seen Jezero und Ponikva auch die Bäche Vretenica und Vela Rika sowie die Höhle Biserujka.

K. wird schon seit der Antike aufgrund der reichen Ausstattung an fruchtbaren Böden auch die „Goldene Insel“ (kroat. Zlatni otok, latein. Insula aurea) genannt. Traditionell ist das Leben auf der Insel eng mit dem Meer verbunden, so waren die Fischerei, die Seefahrt und der Schiffsbau neben der Landwirtschaft und Viehzucht lange Zeit die Haupteinnahmequellen der Bevölkerung. Insbesondere der Anbau von Obst, Gemüse, besonders Wein und Oliven sowie die Schafszucht konnten sich bis heute erhalten.

Allerdings hat mittlerweile der Tourismus die größte Bedeutung für die Insel. Die klimatischen Bedingungen dafür sind äußerst günstig; K. hat ein mediterranes Klima mit einer durchschnittlichen Lufttemperatur im Juli von 24,1 °C und einer Wassertemperatur von 23–25 °C. Inzwischen ist die Insel für den Tourismus vollständig erschlossen und ein beliebtes Urlaubsziel für Mittel- und Osteuropäer. Die Insulaner verteilen sich insgesamt auf 68 Siedlungen, wobei die wichtigsten unter ihnen – neben dem Ort K. – Omišalj, Punat, Baška, Vrbnik und Dobrinj sind. Die Stadt K. liegt an der Südwestküste der Insel und ist als einziger von allen älteren Orten auf der Insel unmittelbar an der Küste entstanden.

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2 Kulturgeschichte

K. ist seit dem Neolithikum besiedelt und gehörte nach der römischen Herrschaft zu Byzanz, Kroatien unter Dmitar Zvonimir, zu Venedig 1116–1358, dann bis 1480 den Frankopani, ehe die Insel bis 1797 wieder venezianisch wurde. Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie gehörte K. zum SHS-Staat.

Die Insel war jahrhundertelang das Zentrum der altkroatischen Literatur und der altkroatischen Sprache in glagolitischer Schrift. Zeugnisse dafür sind die „Tafel von Baška“ (kroat. Bašćanska ploča) aus dem 11. Jh. und das Missale von Vrbnik (1462). Unter dem Bischof Antun Mahnić wurde 1902 die Altslawische Akademie mit Sitz auf K. errichtet, die aber nur bis 1927 bestand. Der Ort K., das antike Curicum (›splendidissima civitas Curictarum‹), war zur Römerzeit ein Munizipium. Überreste der Stadtwälle und Thermalbäder aus dem 2.–1. Jh. v. Chr. sind erhalten. Seit dem 4. Jh. ist K. Bischofssitz. Als spätere Residenz (Kastell 1197) der Fürsten Frankopan war die Stadt administrativer, politischer und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Insel. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist der Dom aus dem 16.–18. Jh., ursprünglich eine dreischiffige romanische Basilika aus dem 5./6. Jh.

Bozanić A. 2002: Mahnić i njegova Staroslavenska akademija. Krk. Velčić F. 2004: Grad-Krk. www.grad-krk.hr (http://www.grad-krk.hr/pov-kult-bastina.html) [Stand 20.9.2004].

(Siniša Kušić)

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