Jalta (Konferenz)

Jalta (Konferenz)

Die Konferenz von J. (4.–11.2.1945) war die zweite alliierte Kriegskonferenz zwischen Franklin D. Roosevelt, Josef Stalin und Winston Churchill, die in der Hafenstadt Jalta (Stadt) auf der Krim abgehalten wurde und auf der die militärisch-politischen Ziele der Anti-Hitler-Koalition in der Endphase des Zweiten Weltkrieges festgelegt wurden. Das Gleichgewicht zwischen den Hauptalliierten hatte sich seit der Konferenz von Teheran abermals zugunsten der Sowjetunion verschoben. Das lag einerseits an den militärischen Erfolgen der Roten Armee, andererseits an dem gesteigerten Interesse der USA, die SU für den Kriegseintritt gegen Japan sowie für eine Kooperation in der UNO zu gewinnen. Der sowjetischen Führung gelang es durch Eingehen auf die amerikanischen Anliegen wesentliche Ansprüche auf weiträumige strategische Absicherung in Europa durchzusetzen. Die am 14.11.1944 bereits vereinbarte Einteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen wurde bestätigt und über die zukünftige Entnazifizierung und Entmilitarisierung des besiegten Deutschland verhandelt. Vertagt wurde die Festlegung der deutschen Ostgrenze sowie die Frage der Reparationen. Polen betreffend bestätigten die „Grossen Drei“ die Curzon-Linie als östliche Grenze und verfügten, dass die unter sowjetischer Schirmherrschaft gebildete provisorische Regierung nach der Erweiterung um polnische Exilpolitiker anerkannt werden sollte. Am Ende der K. v. J. stand eine „Erklärung über das befreite Europa“, die den befreiten Ländern demokratische Selbstbestimmung zusicherte. Diese Festlegung sowie die Entscheidungsvorbehalte dieser Konferenz hinderten die SU jedoch nicht, die Neuordnung in den bis zur deutschen Kapitulation am 8.05.1945 besetzten Ländern gemäss den eigenen Einflussinteressen voranzutreiben. Zudem zeigte die Konferenz, wie schwer es war, die verschiedenen Ideologien und Interessen zu koordinieren und v. a. die Umsetzung der erzielten Kompromisse später zu kontrollieren.

Conte A. 1967: Die Teilung der Welt. Jalta 1945. München. Clemens D. S. 1972: Jalta. Stuttgart.

(Alexander Proskurjakov)


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