Mittelrussischer Landrücken

Mittelrussischer Landrücken (auch: Mittelrussischer Höhenrücken, Mittelrussische Höhen, Mittelrussischer Rücken; russ. Srednerusskaja vozvyšennost'); Plateaulandschaft im Südwesten des europäischen Russlands mit Ausläufern in der Ostukraine. Der in nordsüdlicher Richtung verlaufende M. L. erstreckt sich über eine Länge von ca. 1000 km, wobei seine Breite max. 500 km beträgt. Im Norden begrenzt ihn das Flusstal der Oka, im Süden das des Donez. Die höchste Erhebung liegt bei 293 m. Der M. L. ist eine Wasserscheide zwischen Kaspischem, Schwarzem und Asowschem Meer. In ihm entspringen u. a. die Flüsse Oka, Desna, Don und Donez.

Im zentralen Gebiet des M. Ls. werden bei Kursk große Eisenerzvorkommen abgebaut (Kursker Magnetanomalie). Daneben sind im Moskauer Kohlerevier Braunkohlevorkommen von Bedeutung. Während der nördliche Teil sich in der Laubwaldzone mit relativ ertragsarmen Podsolböden befindet, so ist der in der Waldsteppen- und Steppenzone liegende Süden mit seinen fruchtbaren Schwarzerden für die Landwirtschaft von hoher Bedeutung. Allerdings bestehen dort aufgrund des Reliefs, der Abtragungsanfälligkeit der Schwarzerde und übermäßiger Nutzung starke Erosionsprobleme. Im Zweiten Weltkrieg war das Gebiet des M. Ls. hart umkämpft, wobei die sowjetische Rote Armee 1943 in der Panzerschlacht bei Kursk einen bedeutenden Sieg gegen die deutsche Wehrmacht erringen konnte.

Franz H. J. 1980: Physische Geographie der Sowjetunion. Gotha.

(Sebastian Klüsener)


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