Rodić, Gabriel von

Rodić, Gabriel von, * 13.12.1812 in Vrginmost (Kroatien), † 21.05.1890 in Wien, österreichischer Militär.

R. stammte aus einer in der k. k. Militärgrenze siedelnden serbischen Familie und trat 13jährig in das Banaler Grenzerregiment Nr. 1 ein. Schon 1835 sammelte er Felderfahrung in Kämpfen gegen aufständische bosnische Begs, in den Revolutionsjahren 1848/49 nahm er etwa an dem Gefecht gegen die Ungarn bei Schwechat teil, bevor er nach der Niederschlagung des Aufstandes im Stab des kroatischen Banus Baron Jelačić diente. 1851 wurde er Oberst, im Krieg von 1859 zeichnete er sich bei der Verteidigung der Bocche di Cattaro (Boka Kotorska) gegen ein piemontesisch-französisches Expeditionskorps aus und wurde in den Freiherrenstand erhoben. 1866 machte R. den Krieg gegen Italien als Kommandeur des V. Armeekorps mit, das wesentlich am österreichischen Sieg bei Custoza beteiligt war – R. erhielt dafür den Maria-Theresien-Orden.

1869 konnte R. den Aufstand in der Bocche di Cattaro beenden, im Jahr darauf wurde er Statthalter und Militärkommandant von Dalmatien. In seiner Dienstzeit ist deutlich der Versuch einer Zurückdrängung italienischer Einflüsse bei gleichzeitigem Verständnis für slawisch-nationalistische Ideen spürbar. An der Okkupation Bosniens und der Herzegowina hatte R. in seiner Position zwar kaum offensichtlichen Anteil, jedoch wurde ihm für sein Wirken im Rahmen dieser Operationen auch von höchster Stelle die vollste Zufriedenheit ausgesprochen. 1881 wurde R. im Rang eines Feldzeugmeisters verabschiedet, bis zu seinem Tod 1890 blieb er Mitglied des österreichischen Herrenhauses.

Preradovich N. v. 1970: Des Kaisers Grenzer. Wien.

(Martin Gabriel)

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