Kubanʹ (Fluss)

Kubanʹ (russ., abas. Kwbina, adyg. Pšyz, kabard. Psyžʹ, karatsch. Ḳoban); Name eines Flusses und einer ethnographischen Region K. im Süden des europäischen Russlands. Der Fluss hat eine Länge von 870 km und ein Einzugsgebiet von 58.700 km². Die mittlere Abflussmenge beträgt an seiner Mündung 348,8 m³/s. Der Fluss K. entspringt im Großen Kaukasus an den Westhängen des Berges Elbrus in der Republik Karatschai-Tscherkessien. Im Oberlauf hat er den Charakter eines Gebirgsflusses, während er im flachen Mittel- und Unterlauf durch das fruchtbare nördliche Kaukasusvorland fließt (Kubansteppe). Dort verlangsamt sich seine Fließgeschwindigkeit, so dass der Fluss stark mäandriert. In diesem Teil durchfließt er die Regionen Krasnodar und Stavropolʹ und die Republik Adygejien. Aufgrund der hohen Sedimentführung (durchschnittlich 8,4 t pro Jahr bzw. 682 g/m³) hat der Fluss K. an seiner Mündung ins Asowsche Meer ein Delta mit einer Fläche von etwa 4300 km² ausgebildet. Es wurden Wachstumsraten des Deltas ins Meer von bis zu 45 m pro Jahr gemessen. Größere Nebenflüsse sind Urup und Laba (links).

Zu den bedeutenden Städten am Fluss K. gehören Čerkessk, Nevinnomyssk, Armavir und Krasnodar. Von der Mündung bis zu dem 1973 erbauten 400 km² großen Stausee bei Krasnodar ist er auf 240 km schiffbar. Das Wasser des Flusses wird für Bewässerungszwecke genutzt. Im Delta wird Reisanbau und Fischzucht betrieben.

(Sebastian Klüsener)

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