Sigulda

Sigulda (lett., dt. hist. Segewold). Die nordlettische Stadt S. liegt nahe der Grenze zu Estland am Fluss Gauja in einer Höhe von 98 m ü. d. M. Die Einwohnerzahl S.s beträgt 10.603 (2005), das Stadtgebiet umfasst 18,3 km².

1210–12 errichtete der Schwertbrüderorden aufgrund von Rivalitäten mit dem Bischof Albert von Riga die Ritterburg Segewold an der durch den Fluss Gauja gebildeten Landesgrenze, nur 1,5 km entfernt von der alten Livenburg Sattesele. Im letzten Drittel des 13. Jh. wurde die Kastellburg zu einer typischen Konventsburg umgebaut. Der Ort im Vorhof der Burg Segewold wurde 1434 erstmalig erwähnt. In den Polnisch-Schwedischen Kriegen (1600–29) wurde S. mehrmals von beiden Gegnern erobert und die Burg wurde zerstört. 1878–81 wurde ein neues, heute noch erhaltenes Schloss errichtet, das ab 1934 vom lettischen Presseverein genutzt wurde. Von der alten Burg stehen noch die Burgruinen. Erst 1889 entwickelte sich weiter südlich des alten Segewold ein neuer Ort, der 1928 zur Stadt erklärt wurde. Ab 1938 war der Ort Kreisstadt des Verwaltungsgebiets S.s pagast.

Heute ist S. ein beliebter Tourismus- und Wintersportort im Gauja-Nationalpark. In der Region um S. (sog. Lettische Schweiz) befinden sich die einzigen nennenswerten Erhebungen Lettlands, u. a. der mit 311 m höchste Berg des Landes Gaiziņkalns (dt. hist. Gaising).

Latvijas Pašvaldību Savienība (Hg.) 1999: Sigulda, Enciklopēdija Latvijas Pilsetas, Riga, 451–461. [www.sigulda.lv Sigula] (Stand 26.8.2009).

(Indira Dupuis)

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