Polarkreis

Polarkreis

Die Breitenkreise auf etwa 66,5° nördlicher und etwa 66,5° südlicher Breite werden als P.e bezeichnet. Der Nördliche P. schneidet das nördliche Skandinavien, das nördliche Sibirien, Nordalaska, Nordkanada, das südliche Grönland und die äußerste Nordspitze Islands. Der Südliche P. schneidet die Antarktische Halbinsel und die jeweils nördlichsten Spitzen von Enderbyland und Wilkesland (Antarktis).

Die P.e beruhen auf
Polarkreise
der Schrägstellung der Erdachse von etwa 23,5° gegenüber der Erdumlaufbahn um die Sonne. Die sog. „Schiefe der Ekliptik“ – die Schrägstellung der Erdachse gegenüber der Erdumlaufbahn um die Sonne von derzeit 23°27‘09“ – bedingt, dass die Erde im Jahresverlauf bei ihrer Bahn um die Sonne ungleichmäßig beleuchtet wird. Der nördliche P. markiert zur Zeit den Breitenkreis bei 66°32‘51“ N, an dem die Sonne ausschließlich am 21. Juni nicht unter den Horizont sinkt, es ist somit 24 Stunden lang Tag. Nur am 21. Dezember bleibt die Sonne hier unter dem Horizont, es bleibt 24 Stunden lang Nacht. Die Bereiche nördlich davon befinden sich innerhalb des Nördlichen P.es. Dementsprechend markiert der südliche P. den Breitenkreis bei 66°32‘51“ S, an dem die Sonne ausschließlich am 21. Dezember nicht untergeht bzw. am 21. Juni nicht aufgeht. Innerhalb der P.e geht die Sonne – je nach Polnähe – im Sommer längere Zeit
Polarkreise (Sonnenlicht)
im Jahr nicht unter bzw. im Winter nicht auf, man spricht dann von Polarnacht bzw. Polartag. An den Polen dauern Polartag und Polarnacht je ein halbes Jahr. Durch die schiefe Lage der Sonnenbahn ist die Dämmerung innerhalb der P.e sehr lang.

Blümel W. D. 1999: Physische Geographie der Polargebiete. Stuttgart. Wüthrich C., Thannheiser D. 2002: Die Polargebiete. Braunschweig.

(Börge Pflüger)


Views
bmu:kk