Mežotne

Mežotne (lett., dt. hist. Mesothen):

Die Gemeinde M. liegt im Süden Lettlands bei Bauska am rechten Ufer des Flusses Lielupe. Der aus einem Landgut der Familie Lieven entstandene Ort zählt 1991 Einwohner (2003) und umfasst eine Fläche von 75,3 km².

Die Ansiedlung M. wurde 1219 nach dem Sieg über die ansässigen heidnischen Völker von Bischof Albert von Riga zum Sitz des Bischofs von Selonien bestimmt; ursprünglich befand sich dort die semgallische Burg Mesiothe. 1232 wurde eine Ordensburg errichtet, die 1242 vom päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena dem Deutschen Orden zugeteilt wurde. 1346 wurde die Burg von litauischen Truppen zerstört. Seit 1581 existierte das fürstliche Gut Mesoten, wo Herzog Jakob von Kettler im 17. Jh. Weinberge und Manufakturen anlegen ließ. 1797 schenkte die russische Zarin Ekaterina II. das Gut der Erzieherin ihrer Kinder, Gräfin Charlotte von Lieven. Zwischen 1798 und 1802 wurde der heute noch erhaltene Wohnsitz der deutschbaltischen Grafen von Lieven nach den Plänen Giacomo Quarenghis gebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er als landwirtschaftliche Schule, in der sowjetischen Ära von der Kommune als Post und Bibliothek sowie für Privatwohnungen genutzt. Heute ist der Bau, der zu den bedeutendsten klassizistischen Denkmälern Lettlands gehört, restauriert und als Konzert- und Tagungsstätte ausgebaut.

Feldmann H., von zur Mühlen H. (Hg.) 1990: Mežotne, Baltisches historisches Ortslexikon. Teil 2: Lettland (Südlivland und Kurland). Köln, 332–334. Hootz R. (Hg.) 1992: Kunstdenkmäler baltische Staaten: Ein Bildhandbuch. Estland, Lettland, Litauen. Leipzig. Mezotne castle (http://www.vni.lv/public/en/offers/22682.html) (Stand 19.09.07)

(Indira Dupuis)

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