Eisgang

Eisgang; die Eisbildung in Flüssen setzt infolge der turbulenten Durchmischung des Flusswassers meist erst nach mehrtägigem strengen Frost ein und beginnt in den Stillwasserbereichen seichter Uferbuchten. Am Grund des Flussbettes bildet sich Grundeis, welches aufschwimmt. Die Strömung reißt das Eis immer wieder von den Ufern los. Die Eisschollen werden mit der Strömung weiterverfrachtet und der E. entsteht. Dabei kann das Eis Wehre, Brückendurchlässe und Flussbiegungen verstopfen, den Fluss aufstauen und so Hochwasser verursachen.

In den Meeren wird das Eis wegen des Salzgehaltes ebenfalls erst bei langanhaltendem Frost gebildet. Wind, Strömungen und Gezeiten verfrachten das Eis. Treibendes Eis in Küstenbereichen, insbesondere in Schifffahrtswegen, wird umgangssprachlich ebenfalls als E. bezeichnet. In der Terminologie der World-Meteorological-Organisation kommt dieser Begriff jedoch nicht vor. E. im Meer ist für Hafenanlagen und baulichen Einrichtungen im Meer wie z.B. Bohrplattformen ein hohes Gefahrenpotenzial. Auch die Schifffahrt wird durch E. stark behindert und kann nur durch den Einsatz von Eisbrechern aufrechterhalten werden.

(Börge Pflüger)


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