Uzun Ḥasan

Uzun Ḥasan (Ḥasan „der Lange“); *1425 in Amida (heute türk. Diyarbakır) †4.1.1478 in Täbris (Iran), Khan der Ak Koyunlu. 1457 konnte sich U. Ḥ. sowohl gegen seinen Bruder Cihangir als auch gegen Ǧahān-šāh von den konkurrierenden Kara Koyunlu als Herrscher von Amida (türk. Diyarbakir) durchsetzen. In dem Maße, wie er seine Herrschaft im östlichen Anatolien, im Irak ebenso wie in Armenien und Aserbaidschan und im westlichen Iran ausbauen konnte, wurde er zum Hauptgegenspieler der Osmanen im östlichen Kleinasien und zu einem gesuchten Verbündeten abendländischer Mächte (v. a. Venedigs). 1458 heiratete er eine Tochter Iōannēs IV. Komnēnos von Trapezunt (1429–59/60). Nachdem U. Ḥ. 1467 den Sieg über Ǧahān-šāh endgültig errungen hatte, machte er Täbris zu seiner neuen Residenz. 1469 besiegte er den Timuriden Abū Saʿīd und wurde selbst Herrscher im Iran. In einer entscheidenden Schlacht wurde U. Ḥ. am 11.8.1473 bei Başkent (heute türk. Başköy) von Meḥmed II. besiegt. 1478 starb er nach einer Krankheit.

Woods John E. 1999: The Aqquyunlu. Clan, Confederation, Empire. Salt Lake City.

(Lisa Mayerhofer)


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