Sárospatak

Sárospatak (ungar.; dt. hist. Patak am Bodrog, lat. Potamolis, slowak. Šarišský Potok).

Die Stadt S. mit 14.505 Einwohnern (2001) liegt im nordöstlichen Grenzgebiet Ungarns am Fluss Bodrog in einem Weinanbaugebiet nahe Tokaj, 70 km vom Komitatssitz Miskolc entfernt.

Die ursprünglich als „Patak“ bekannte Siedlung erhielt 1201 von König Imre I. städtische Privilegien. Seine später heilig gesprochene Tochter Elisabeth (von Thüringen) wurde hier geboren. Nach dem Tatareneinfall im 13. Jh. wurde die Stadt durch italienische Siedler wieder neu belebt. Sie begannen auch, Wein anzubauen. Die Herrschaft der Familie Perényi brachte im 15.–16. Jh. bedeutende Entwicklungen. Es wurde eine Burg im Renaissancestil errichtet, 1531 wurden die protestantische Schule und das Kollegium gegründet. Die Blütezeit erlebte die Stadt während der Herrschaft der Familien Lórántffy und Rákóczi. In S. hielt sich von 1650 bis 1654 Comenius als Lehrer auf, er war hier Gast der Fürstenfamilie Rákóczi. Die Rákóczis erweiterten die Burg und beriefen berühmte Wissenschaftler zum Unterricht an das Kollegium.

Aufgrund der so begründeten Tradition als Bildungszentrum wurde S. u. a. als „Athen am Bodrog“ oder „Ungarisches Cambridge“ bekannt. Andere Sehenswürdigkeiten S.s sind etwa die ehemalige Schlosskirche, die sog. Berna-Reihe und die Bibliothek des Kollegiums sowie das moderne Gebäude des Kulturhauses.

(Csilla Jánosi)

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