Prudnik

Prudnik (poln., bis 1945 auch Prądnik, dt. hist. Neustadt in Oberschlesien, Polnisch Neustadt).

Die am gleichnamigen südpolnischen Fluss in der Woiwodschaft Oppeln (poln. Województwo opolskie) gelegene Kreisstadt P. zählt rund 26.400 Einwohner (2005). Sie liegt 265 m ü. d. M. und umfasst ein Gebiet von 20,5 km². Die wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt sind Textil-, Schuh-, Möbel- und Lebensmittelindustrie.

P. wurde um 1279 an der Stelle einer zwischen 1255 und 1259 errichteten böhmischen Burg planmäßig gegründet und mit Stadtrecht versehen. Ab 1280 war die Stadt Teil des Herzogtums Troppau und gelangte 1337 durch Verkauf an das seit 1328 unter böhmischer Lehnsherrschaft stehende Herzogtum Oppeln. Durch den Übergang der böhmischen Königswürde an die Habsburger 1526 und den Tod des letzten Herzogs von Oppeln 1531 kam P. unter direkte habsburgische Herrschaft. Die Stadt entwickelte sich zu einem Zentrum von Leinenweberei und Schuhmacherei und fiel 1742 an Preußen. 1945 kam P., das im Zweiten Weltkrieg nur in geringem Umfang zerstört wurde, unter polnische Verwaltung. Vom 06.10.1954 bis zum 23.10.1955 stand der polnische Primas Kardinal Stefan Wyszyński in P. unter Hausarrest.

Seit 1975 ist P. Kreisstadt. Durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14.11.1990 (seit 16.01.1992 in Kraft) wurde die Zugehörigkeit P.s zu Polen anerkannt. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören u. a. das Rathaus, das Franziskanerkloster und die Mariensäule.

(Thomas Himmelsbach)

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