Blaník

Blaník (tschech., dt. hist. Blanik); sagenumwobene Hügel in Mittelböhmen. Velký B. („Großer B., 635 m) und Malý B. („Kleiner B.“, 580 m ) bilden das 1992 entstandene, 84 ha große Naturschutzgebiet B. und gehören zur Gemeinde Louňovice.

Bei archäologischen Ausgrabungen wurde auf dem Großen B. ein keltischer Burgwall gefunden, in dem im Mittelalter eine aus Holz errichtete Burg stand. Seit 1404 sind Wallfahrten zu den Hügeln bekannt. Der Volksprediger Mikuláš Vlásenický (gest. 1495) soll der Urheber einer Sage sein, der zufolge hier Ritter ruhen, die, im Falle der Bedrohung Böhmens, erwachen und unter der Führung des hl. Wenzel (tschech. sv. Václav) in den Krieg ziehen würden. Während der tschechischen Nationalbewegung fanden hier Ende des 19. Jh. wiederholt politische Wallfahrten statt. Unter deutscher und sowjetischer Besatzung sowie 1989 spielten die Hügel eine symbolisch aufrüttelnde Rolle. Sie inspirierten zudem seit dem 19. Jh. Musiker (Bedřich Smetana), Maler (Mikoláš Aleš) und Literaten (Alois Jirásek).

(Katrin Bock)


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