Pīneios (Īleia)

Pīneios (neugriech., altgriech. Pēneios); Fluss in der Landschaft Īleia (Griechenland), mündet im Ionischen Meer. Der ganzjährig wasserführende 70 km lange Fluss P. entspringt nahe des Ortes Vervini, nach welchem sein Oberlauf benannt wird. Die Fläche des Einzugsgebietes beträgt 917,2 km² und die mittlere Wasserführung beläuft sich auf 50 m³/s. Er fließt in einem schmalen gebirgigen Tal nach Südwesten, dann nach Nordwesten, schließlich nach Westen. In seinem Mittellauf durchfließt der P. zunächst ein enges Tal, nach Verlassen des Flysches weitet er sich und fließt durch eine niedrige Tafel von Jungtertiärmergel bis zur antiken Stadt Elis, wo er in eine Ebene eintritt. Wenige Kilometer vor seiner Mündung schlägt der Fluss P. einen scharfen Bogen nach S und durchzieht stark mäandrierend die Flachküste. Den antiken Geographen Ptolemäus und Strabon zufolge befand sich die Mündung einst weiter im Norden. Geologische Befunde bestreiten dies jedoch. 1966 wurde der Fluss. ca. 25 km vor seiner Mündung in der Nähe des Dorfes Kentron gestaut (Technītī Limnī Pīneion, 25 km²). Die gestaute Wassermenge von ca. 400 Mio. m³ sichert die Versorgung der Landwirtschaft (Kartoffeln, Oliven, Mais). Die wegen der Erdbebengefahr aus Tonmergel errichtete Talsperre dient auch dem Hochwasserschutz und der Erzeugung elektrischer Energie.

Huger R., Leibundgut Ch., Nägeli R. 1986: Feldstudienlager 1985. Peloponnes. Mensch-Wasser-Landwirtschaft in einem südeuropäischen Karstgebiet. Bern (= Geographica Bernensia B 7). Meyer E. 1937: Peneios. Wissowa G. (Hg.): Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumskunde 19/1. Stuttgart, 457–459.

(Antje Niederberger)


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