Džau-tepe

Džau-tepe (krimtatar./russ./ukrain.); Schlammvulkan und geologisches Naturdenkmal im Osten der ukrainischen Autonomen Republik Krim. Der Vulkan D. befindet sich auf der Halbinsel Kerč (russ. Kerč'), wo aufgrund von plattentektonischen Prozessen Schlammvulkane weit verbreitet sind. Unter diesen ist der Berg D. mit einer Höhe von 119 m, einem Durchmesser von ca. 500 m und einer Fläche von ca. 1,5 km² der größte. Der Vulkan ist asymmetrisch geformt und besteht aus Lehm in Verbindung mit Siderit (Eisenerz), Sand, Kalkstein und Kalzit. Er gehört zu der Gruppe der periodisch aktiven Schlammvulkane, im 20. Jh. erfolgten zwischen 1909 und 1942 insgesamt sechs Ausbrüche. Bei der größten dieser Eruptionen im Jahr 1914 wurde Lehm mit festen Bestandteilen bis zu 60 m hoch ausgeworfen. Größere Ausbrüche dauern in der Regel einige Tage an und werden von lokalen Erdbeben begleitet, gelegentlich kann austretendes Gas explodieren. Der Name des Vulkans ist tatarischen Ursprungs und bedeutet „feindlicher Berg“.

(Sebastian Klüsener)

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