Karst (Überblick)

Karst

K.landschaften bilden sich auf Kalkstein aus. Kalk ist in begrenztem Maße wasserlöslich, und diese Eigenschaft ist prägend für die K.landschaften. Das Regenwasser der K.landschaften versickert in Klüften im Untergrund. Die Landoberfläche eines K.gebietes ist daher ein Trockengebiet. In den K.gebieten gibt es kaum oberirdische Gewässer, die auf Dauer bestehen.

In niederschlagsreichen Zeiten können sich aber in bestimmten Senken zeitweilig Seen bilden, die bei einsetzender Trockenzeit rasch wieder verschwinden. Das Wasser formte oberflächlich trichterförmige Strukturen, die Dolinen, die sich im Untergrund zu Klüften verengen. Tief im Untergrund des Gebirges sammelt sich das Wasser in ausgedehnten Höhlen. Das Wasser kann dort gespeichert werden, und es können bedeutende Wasservorräte im Untergrund der K.gebiete lagern. In den Höhlen können sich Tropfsteine bilden, wenn es beim Heruntertropfen des Wassers von der Decke der Höhlen zu Veränderungen der Temperatur und der Druckverhältnisse kommt und dabei Kalk ausgefällt wird.
Pag Karst
Das Wasser der Höhlen sammelt sich zu unterirdischen Flusssystemen, die am Rand der K.gebirge in großen und ergiebigen Quellen austreten, den K.quellen oder Quelltöpfen. Das relativ warme Wasser aus dem Inneren der Gebirge kühlt an der Erdoberfläche rasch ab, was erneut zur Ausfällung von Kalk führt; er setzt sich in der Nähe vieler Quelltöpfe in Form von Sinter ab. Der Kalksinter kann zu Terrassen geformt werden, über die das Wasser herabrinnt, und es können an solchen Sinterterrassen auch Wasserfälle entstehen. Bei der Entstehung von Oberflächenformen der K.gebiete haben möglicherweise die Vegetation und die biologische Aktivität der Wurzeln sowie der Bodenorganismen eine entscheidende Rolle gespielt (biogene K.entwicklungstheorie).

Alle typischen K.landschaftsformen finden sich im kroatischen Karstgebirge; sie werden weltweit nach den Benennungen in diesem Gebirge benannt. Aber auch in anderen Gebieten gibt es K.landschaften, bspw. im Osten der Slowakei.

(Hansjörg Küster)


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