Chmielnik

Chmielnik (poln.) C. liegt rund 33 km südlich der Kreishauptstadt Kielce in der südostpolnischen Woiwodschaft Heiligenkreuz (poln. Województwo Świętokrzyskie). Die rund 4000 Einwohner (2004) zählende Stadt liegt 240 m ü. d. M, umfasst ein Gebiet von ca. 7,9 km² und ist ein regionales Handels- und Dienstleistungszentrum.

Der Name C.s wurde im Zusammenhang mit der Schlacht auf dem Lustigfeld (poln. Chmielnicka Bitwa) vom 18.03.1241 bekannt. Die Niederlage der kleinpolnischen Ritterschaft gegen die Mongolen in einer der größten Schlachten des 13. Jh. diente mehrfach als literarisches Motiv. Mitte des 16. Jh. wurde östlich des Dorfes C. durch Jan Oleśnicki die gleichnamige Stadt gegründet, der 1551 das Magdeburger Stadtrecht verliehen wurde. Im 17. Jh. war C. Versammlungsort calvinistischer Synoden, eine reformierte Gemeinde existierte hier bis 1689. 1795 gelangte C. infolge der dritten Teilung Polen-Litauens an Österreich, 1809 an das Großherzogtum Warschau, 1815 zum russisch beherrschten Königreich Polen und 1918 zur zweiten Polnischen Republik. 1939 hatte C. 8300 – vorwiegend jüdische – Bewohner. Fast das gesamte Stadtgebiet wurde von 1941–43 zum jüdischen Ghetto erklärt. Die Stadt verlor unter deutscher Besatzung zwei Drittel ihrer Einwohnerschaft. C., das sein Stadtbild aus dem 16. Jh. bewahren konnte, war von 1956–61 Kreisstadt.

(Thomas Himmelsbach)

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