Someş

Someş (rumän., dt. hist. Samosch, latein. Samus, ungar. Szamos); 376 km langer Fluss im Nordwesten Rumäniens (mit Someşul Mic – 427,5 km) und im Nordosten Ungarns (51,5 km), linker Nebenfluss der Theiß (in diese bei Gergelyiugornya einmündend), mit einem Einzugsbereich von 15.880 km². Die mittlere Wasserführung beträgt an der Mündung 136 m³/s.

Der Fluss S. entsteht in Dej nach der Vereinigung seiner zwei Quellflüsse – Someşul Mare („Großer S.”) und Someşul Mic („Kleiner S.”). Er fließt in einem breiten, gewundenen Tal durch das Someş-Hochland und das westliche rumänische Hügelland Dealurile Vestice. Im Baia Mare-Becken bildet er mit seinen Zuflüssen eine Terrassenebene, und im Unterlauf, in der Theißebene, ist der Fluss begradigt. Lăpuş ist neben den Quellflüssen S.s wichtigster Nebenfluss (rechts). Durch diesen gelangten im Januar 2000 hohe Mengen an Zyanid und Schwermetallen nach einem Unglück in einem Metallwerk in Baia Mare in den S.

Die Abflussmengen des Flusses steigen besonders nach der Schneeschmelze (Februar–April), wenn knapp die Hälfte des jährlichen Wertes angesammelt wird, und nach den gewöhnlich starken Niederschlägen im Mai–Juni. Im Westsiebenbürgischen Gebirge wird die Wasserkraft des „Kleinen S.“ und seiner Quellflüsse in einer Reihe von Kraftwerken (Mărişel – 220 MW, Tarniţa) genutzt. In der Vergangenheit wurde die Wasserkraft der S.-Nebenflüsse besonders im Gebirge von zahlreichen Wassermühlen genutzt (z. B. entlang des Nebenflusses Sălăuţa). Im Einzugsbereich des Flusses, besonders im Hochland, befinden sich zahlreiche Holzkirchen (z. B. Aşchileului Mic, Fildul de Sus), die eine architektonische Besonderheit der Region darstellen.

(Alexandru Ungureanu)

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