Bogoljubovo

Bogoljubovo (russ.); die Ortschaft B. liegt wenige Kilometer von der Stadt Vladimir entfernt am Zusammenfluss der Flüsse Kljazʹma und Nerlʹ und hat 4218 Einwohner (Stand: 1.8.2005). B. befindet sich an der Eisenbahnstrecke Moskau-Nischni Nowgorod und gehört zum „Goldenen Ring“.

B. wurde 1158 als Fürstenresidenz vom Fürsten Andrej Bogoljubskij als Vorort der Stadt Vladimir gegründet. Mit der „Mariä-Geburts-Kathedrale“ (Sobor roždestva bogorodicy, 12. Jh., 1756 umgebaut) und dem Fürstenhof im Süden und der Vorstadt (Posad) im Norden gehörte B. zu den ersten aus Stein erbauten Städten der nördlichen Rus. Seit dem Ende des 12. Jh. beherbergte der Fürstenpalast ein Männerkloster. Nach dem Tode Andrej Bogoljubskijs 1174 wurde B. zunächst von dessen Mördern, 1177 vom Fürsten Gleb von Rjazanʹ und ab 1230 von den Mongolen verwüstet. Infolge dessen wurde die Stadt zu einer Siedlung am Postweg Moskau-Nischni Nowgorod ohne weitere Bedeutung. Aus der Zeit Bogoljubskijs blieben bis heute nur die Kathedrale und der Turm des Palasts mit Wendeltreppe erhalten. Als Denkmal für den Sieg der Truppen aus Vladimir über die Wolgabulgaren und für den Sohn Bogoljubskijs, Izjaslav, der in der Schlacht sein Leben verlor, steht südöstlich des Klosters die 1165 aus Kalkstein errichtete „Mariä- Schutz- und- Fürbitte-Kirche“ (Cerkovʹ Pokrova) am Fluss Nerlʹ. An der Stelle der ehemaligen Fürstenresidenz befindet sich heute ein Frauenkloster. Die Gemächer des Fürsten Bogoljubskij und die "Mariä-Geburts-Kathedrale" gehören heute zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Nach 1917 gliederte man B. dem Landkreis Vladimir an, ab 1945 war es das Zentrum des Kreises Vladimir und ist seit 1965 schließlich Teil des Kreises Suzdalʹ. Ab den 1960er Jahren entwickelte sich B. zu einer Arbeitersiedlung. Heute ist der Tourismus für die Ortschaft von großer Bedeutung.

http://www.museum.vladimir.ru/towns/bogolub/bogolub?menu=bogolub. [Stand 18.7.2005].

(Julia Schatte)


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