Finnischer Meerbusen

Finnischer Meerbusen (estn. Soome laht, finn. Suomenlahti, russ. Finskij zaliv, schwed. Finska viken); östlicher Seitenarm der Ostsee zwischen den Staaten Finnland, Russland und Estland, ca. 430 km lang, 60–120 km breit, 5–120 m tief.

Drei der bedeutendsten Ostseehandelsstädte liegen hier: Tallinn, Helsinki und St. Petersburg. Im Gegensatz zur Rigaer Bucht sind die Nutzungsmöglichkeiten der Häfen jahreszeitenbedingt eingeschränkt: Im Winter ist der F. M. zwei bis sechs Monate lang vereist. Die unzähligen kleinen Inseln des F. M.s sind meist unbewohnt. Im Zusammenhang mit der Hebung der Nordküste
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des F. M. um max. 80 cm pro Jahrhundert steht ein allmähliches Sinken des Meeresspiegels. Wie generell für die Ostsee charakteristisch sind die Gezeiten im F. M. gering. In den flachen Gebieten im Inneren des F. M. kommt es hingegen durch unperiodische Windschwankungen leicht zu Sturmfluten, die eine der Ursachen dafür sind, dass sich der F. M. in der Geschichte als Schiffsfriedhof einen Namen machte. Während des Kalten Krieges war der F. M. trotz der neutralen Haltung Finnlands eine hochmilitarisierte Zone. Die Strände konnten touristisch nicht genutzt werden. Eine Reihe der zu Estland gehörenden Inseln wurde zu sowjetischen Militärstützpunkten ausgebaut, z. B. Aegna (estn., bis 1991 Sperrgebiet) oder die Insel Naissaar (estn., seit den Nordischen Kriegen für die Verteidigung Tallinns von Bedeutung und bis 1995 Sperrgebiet). Der Ölschieferabbau bei Narva hat spürbare ökologische Folgen für die gesamte Region. Fährverbindungen verlaufen zwischen allen großen Küstenstädten und haben sich insbesondere seit dem Beginn der 90er Jahre intensiviert.

(Susanne Nies)


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