Koszalin

Koszalin (poln., dt. hist. Köslin oder auch Cöslin).

K. ist eine kreisfreie Stadt mit 107.693 Einwohner (2006) im nordöstlichen Teil der Woiwodschaft Westpommern (Województwo Zachodniopomorskie). Sie liegt auf einer Höhe von 7 m ü. d. M., etwa 13 km von der Ostseeküste entfernt und ist heute Sitz des gleichnamigen Landkreises. Im 639,68 km² großen Landkreis K. leben 166.828 Einwohner (2006). Die mittlere Temperatur im Januar beträgt –0,3 °C, im Juli 16,8 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt durchschnittlich 718 mm.

Auf das 10 Jh. ist eine slawische Siedlung zurückzuführen und auf das Jahr 1107 die erste urkundliche Erwähnung durch die „Großpolnische Chronik“ (Kronika Wielkopolska). Seit 1248 war K. im Besitz des Bischofs von Cammin und eine seiner Residenzstädte, was 1266 zur Verleihung der Stadtrechte führte. Im 14–15. Jh. folgte der Bau eines Hafens in die Ortschaft Nest(heute poln. Unieście). Vom 15. bis zum 17. Jh. war K. bischöflicher Sitz, ging nach Streitereien und bewaffneten Auseinandersetzungen mit Kołobrzeg 1446 als Sieger hervor und konnte dadurch seine politische und wirtschaftliche Stellung in der Region Mittelpommern ausbauen. Seit dem 15. Jh. war K. Mitglied der Hanse und seit 1653 unter brandenburgisch-preußischer Herrschaft. Im Dreißigjährigen Krieg wurde K. stark zerstört. 1816–1945 war die Stadt Sitz der preußischen Regentschaft. Seit 1859 besteht die Bahnverbindung mit Stettin und seit 1870 die mit Danzig. Im März 1945 wurde K. durch schwere Kämpfe zu 40 % zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte die Besatzung durch Einheiten der Roten Armee und darauf folgend der Anschluss an Polen. Bis Februar 1946 vorübergehend Hauptstadt Westpommerns wurde K. 1950–98 Sitz der Woiwodschaft K. Seit 1972 ist die Stadt Sitz der Diözese (Diecezja koszalińsko – kołobrzeska). Heute beherbergt K. eine „Technische Universität“ (Politechnika Koszalińska), die „Baltische Humanistische Hochschule“ (Bałtycka Wyższa Szkoła Humanistyczna), ein Priesterseminar, vier Lehrerseminare, ein Theater, eine Philharmonie und zwei Museen.

Schwenkler F. 1966: Köslin. 1266–1966. Die 700jährige Geschichte einer pommerschen Stadt und ihres Kreises. Hamburg.

(Marcin Bobrowski)

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