Čeboksary

Čeboksary (russ., tschuwasch. Šupaškar)

Inhaltsverzeichnis

1 Geographie

Die 768 km östlich von Moskau am rechten Ufer der Wolga gelegene Stadt Č. ist die Hauptstadt der russischen Republik Tschuwaschien (russ. Čuvašija, tschuwasch. Čăvaš). Sie zählt 454.100 Einwohner (2006), davon rund die Hälfte Tschuwaschen. Die Stadt ist ein Knotenpunkt für Bahn-, Auto- und Luftverkehr und mit Maschinenbau, Metallverarbeitung, Lebensmittel-, Baustoff- und chemischer Industrie auch das wirtschaftliche Zentrum der Region.

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2 Kulturgeschichte

Č. wurde 1469 erstmals urkundlich erwähnt, seit 1555 war die Stadt eine Festung des Moskauer Staates. Vom Ende des 17. Jh. bis zum 18. Jh. war der Ort ein bekanntes Handelszentrum der Wolga-Region für Salz, Pelze, Leder und Honig. 1708 wurde Č. dem Gouvernement Kasan zugeordnet, seit 1781 ist sie Kreisstadt. Anfang des 20. Jh. verlor Č. an wirtschaftlicher Bedeutung.

Seit 1920 war Č. Zentrum des „Autonomiegebiets Tschuwaschien“ (Čuvašskaja avtonomnaja oblastʹ, tschuw. Čăvaš Avtonomillĕ oblaşĕ), seit 1925 Hauptstadt der „Tschuwaschischen ASSR“ (Čuvašskaja ASSR, tschuw. Čăvaš Sovetlă Socializmlă Respubliki), seit 1992 ist Č. Hauptstadt der Republik Tschuwaschien (Čuvašskaja Respublika, tschuw. Čăvaš şĕršyvĕ).

Das Wasserkraftwerk Č. gehört zur letzten an der Wolga gebauten Anlage im System der Wolgastaustufen. Ihr Bau wurde in den 1970er Jahren begonnen und ist wegen Problemen bei Finanzierung und Planung nicht beendet. Das gesamte Bauwerk hat eine Länge von 3925 m.

In Č. befinden sich die Tschuwaschische Akademie der Wissenschaften, Nationalakademie, Forschungsinstitute sowie die Staatliche Universität und mehrere Hochschulen. Es gibt drei Theater, eine Philharmonie und Museen.

Berühmt ist die Stadt durch ihre zwölf Steinkirchen, elf Kapellen und das Dreieinigkeitskloster aus dem 17. Jh. mit seinen 3 Kirchen. Architektonisch besonders wertvoll sind das Tempelgangskloster (1651), das Selejščikov-Haus (1697), die Auferstehungskirche (1702), die Entschlafenskirche (Uspenskaja cerkovʹ 1763) und die Erzengel-Michael-Kirche (Cerkovʹ Michaiala Archangela 1702).

(Ulrike Butmaloiu)

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