Kazimierz Biskupi

Kazimierz Biskupi (poln.)

Der zentralpolnische Wallfahrtsort K. B. liegt 17 km nordwestlich der Kreishauptstadt Konin in der Woiwodschaft Großpolen (Województwo wielkopolskie). Das Stadtgebiet umfasst 19,9 km², die Einwohnerzahl beträgt 4280 Personen (2006).

Wahrscheinlich durch Kazimierz I. Odnowiciel in der Mitte des 11. Jh. angelegt, befand sich K. B. von 1237─1504 im Besitz der Bischöfe von Lebus und erhielt 1287 das Stadtrecht. 1504 erwarb der Woiwode von Kalisz, Gardzin Lubrański den Ort. Gemeinsam mit seinem Bruder, dem Posener Bischof Jan, gründete er 1514 eine Kirche und ein Bernhardinerkloster, die sich zum Hauptort des Kultes der „Fünf Märtyrerbrüder“ in Polen entwickelten. Brun von Querfurt berichtete 1008, dass die fünf Benediktinereremiten am Martinstag des Jahres 1003 von Räubern erschlagen wurden. Quellen des 13. Jh. verlegten das Geschehen in die Nähe von K. B. Durch die zweiten Teilung Polen-Litauens fiel die Stadt 1793 an Preußen, gelangte 1807 zum Großherzogtum Warschau und 1815 zum russisch beherrschten Königreich Polen. 1870 verlor der ländlich geprägte Ort, der 1918 Teil der zweiten Polnischen Republik wurde, sein Stadtrecht. Von 1939─45 an das Deutsche Reich angegliedert, waren die Wälder um K. B. 1941 Schauplatz von Massenexekutionen an ca. 8000 Juden.

(Thomas Himmelsbach)

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