Vorskla (Fluss)
Vorskla (russ./ ukrain.); linker Nebenfluss des Dnjeprs im Süden des Osteuropäischen Tieflands mit einer Länge von 464 km und einem Einzugsgebiet von ca. 14.700 km². Die mittlere Abflussmenge beträgt an der Mündung 36 m³/s. Von der Quelle im Süden des Mittelrussischen Landrückens fließt die V. durch das russische Gebiet Belgorod und die ukrainischen Gebiete Sumy und Poltava zur Mündung in den Dniprodzeržynsʹker Stausee des Dnjeprs (ukrain. Dniprodzeržynsʹke vodoschovyšče). Entlang des Flusses befinden sich mehrere Naturschutzgebiete. Zu den bedeutenden Orten an der V. gehören Poltava und Kobeljaky. Größere Nebenflüsse sind Vorsklycja (russ. Vorsklica) und Boromlja (rechts), sowie Merlo, Kolomak und Tahamlik (links). Die. V. ist zwischen der Mündung und Kobeljaky schiffbar.
Das Flussgebiet, in dem bereits im Neolithikum Menschen lebten, war aufgrund seiner Lage im Übergang zwischen Waldsteppe im Westen und Steppe im Osten bis ins 18. Jh. wiederholt unter den Einfluss von Reitervölkern (zuletzt der Kosaken). 1912 wurde am Ufer der V. bei Poltava ein reich ausgestattetes Grab aus dem 7. Jh. n. Chr. gefunden. Es wird vermutet, dass dort der bulgarische Khan Kubrat begraben ist. Etwa ab dem 7. Jh. n. Chr. siedelten Slawen an den Ufern des Flusses. In der Schlacht an der Vorskla schlug die Goldene Horde unter Emir Edigü 1399 den litauischen Großfürst Vytautas (poln. Witold). 1709 besiegte der russische Zar Peter I. in der Schlacht bei Poltava die Schweden unter Karl XII., welche gemeinsam mit den Kosaken unter Hetman Ivan Mazepa kämpften.