Piltene

Piltene (lett., dt. hist. Pilten)

Die 1776 Einwohner (2004) zählende Kreisstadt P. liegt im Nordwesten Lettlands am Fluss Venta in der Region Kurland. P. liegt auf einer Höhe von 8 m ü. d. M., das Stadtgebiet umfasst 202,1 km².

Am Ort einer alten kurischen Siedlung gründete 1234 Wilhelm von Modena eine Bischofsresidenz. Nach dem endgültigen Sieg über die Kuren 1295 wurde am Ufer des Flusses Venta eine Ordensburg errichtet. Zum ersten Mal wurde die Stadt 1309 in den Chroniken erwähnt. Im 14. und 15. Jh. war P. administratives Zentrum und wichtiger Handelsort. P. wurde 1330 vom litauischen Heer niedergebrannt und um 1350 von der Pest heimgesucht. 1557 erhielt P. das Rigaer Stadtrecht. 1559 wurde P. von Bischof Johann IV. von Kurland an den Dänenkönig Frederik II. abgetreten, der es Herzog Magnus von Holstein überließ, nachdem dieser auf seine Erbrechte in Mecklenburg verzichtet hatte. Nach dem Tod von Magnus wurde die Stadt an Polen verkauft. Ab 1611 war sie Hauptstadt des Kreises P. (poln. hist. Powiat piltynski) im Königreich Polen-Litauen mit deutscher Rechtssprechung, die bis 1938 in Kraft blieb. Nach der Dritten Teilung Polens kam P. als Teil des Gouvernements Kurland an Russland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde P. Zentrum der gleichnamigen Kolchose.

Latvijas Pašvaldību Savienība (Hg.) 1999: Piltene, Enciklopēdija Latvijas Pilsetas. Riga, 340–345.

(Indira Dupuis)

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