Lębork

Lębork (poln., dt. hist. Lauenburg, kasch. Lãbórg).

Die nordpolnische Stadt L. liegt etwa 60 km westlich von Gdynia in der Woiwodschaft Pommern (poln. Województwo pomorskie) und ist Hauptstadt des Kreises L. Die Stadt liegt 17 m ü. d. M., zählt 35.086 Einwohner (2005) und hat eine Fläche von 17,86 km².

Belegt ist für das Gebiet des heutigen L. eine frühe slawische Siedlung namens ›Lewino‹ Die erste Erwähnung L.s findet sich 1285. 1341 bekam L. die Stadtrechte und war in den Jahren 1310–1454 Teil der Gebiete des Deutschen Ordens. Im Dreizehnjährigen Krieg wurde L. durch König Kazimierz IV. Jagiellończyk an Polen angeschlossen, aber 1455 durch den Danziger Rat Herzog Erich II. von Pommern unterstellt. 1490 fiel die Stadt dann als Mitgift der Tochter des polnischen Königs unter die Herrschaft Bogusławs X. 1637 folgte wieder ein kurzer Anschluss an Polen, bis die Stadt 1657 wieder unter brandenburgisch-preußische bzw. deutsche Herrschaft kam, die bis 1945 andauerte. 1870 erfolgte die Anbindung L.s an die Bahnlinie von Gdańsk nach Koszalin. Am 10.03.1945 wurde L. von der seit 1939 bestehenden Besatzung der Wehrmacht befreit und nach dem Zweiten Weltkrieg Polen zugeschlagen.

Heute beherbergt die Stadt zwei Bibliotheken und ein Museum. Ein bedeutender Teil der L.er Bevölkerung sind ethnische Kaschuben.

Borzyszkowski J., Mordawski J., Treder J. 1999: Historia, Geografia, Język i Piśmiennictwo Kaszubów. Gdańsk. Hinz J. 2002: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Würzburg. Klaman E., Rzymowski S., Skupowa J., Szukalski J. 2002: Kaszuby. Leksykon geograficzny. Gdańsk. Labuda G. 1969 ff.: Historia Pomorza. Poznań. Lucht D. 1998: Pommern. Geschichte, Kultur und Wirtschaft bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Köln (= Historische Landeskunde – Deutsche Geschichte im Osten 3).

(Marcin M. Bobrowski)

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