Academia Caţavencu

Academia Caţavencu; die langlebigste landesweit vertriebene, in Bukarest gedruckte Satire- und Humor- Zeitschrift Rumäniens nach der Wende. Die Publikation ist 1991 aus der Zeitschrift ›Caţavencu‹ hervorgegangen, die schon Anfang 1990 erschienen war. Herausgeber ist der 1991 gegründete Verein ›Academia Caţavencu‹, der seit 1994 auch ein „Büro für das Monitoring der Medien“ betreibt. Die Zeitschrift erscheint wöchentlich und ist auch im Internet präsent (www.catavencu.ro) (http://www.catavencu.ro). Zur Zeit ist Doru Buşcu Chefredakteur, Direktor Sorin Vulpe. Langjährige Redakteure der Zeitschrift sind: Mircea Toma, Ioan T. Morar, Eugen Istodor, Liviu Mihaiu, Octav Mardale u. a.

A. C. steht in der Tradition der rumänischen Satirezeitschriften des 19. und 20. Jh. Der Name ist einer der Personen aus der Dramatik von Ion Luca Caragiale entlehnt. ›Caţavencu‹ steht in der rumänischen Literatur für den korrupten Politiker. Der Untertitel lautet (nach mehreren Änderungen) „Wochenzeitschrift für schwere Sitten“ (rumän. Săptămânal de moravuri grele). Caţavencu ist zunächst in acht Seiten schwarz-weiß erschienen. Der bekannteste Direktor der A. C. war der Dichter und Dissident Mircea Dinescu, der die Publikation zwischen 1991 und 2000 leitete, als er eine andere Satire-Publikation, ›Plai cu boi‹, gründete. Die Zeitschrift erscheint zur Zeit in 28 Seiten, farbig, fast alle journalistischen Genres sind vertreten. Vorwiegend wird Satire des politischen, auch des gesellschaftlichen Lebens ausgeübt, auch die Sprache der Medien und der Persönlichkeiten wird karikiert. Charakteristisch sind die Fotocollagen und Karikaturen. Außer dem Leitartikel, der Interviews, Reportagen und Analysen sind alle Beiträge mit Pseudonymen (der Literatur, Geschichte, Filmkunst usw. entlehnt) unterzeichnet.

(Stefana-Oana Ciortea-Neamtiu)


Views
bmu:kk