Kos (Stadt)

Kos (griech. Kōs); als Hauptsitz ihres Ordens gründeten die Johanniter im 14. Jh. die Hauptstadt Narangia, das heutige K. Die Stadt wurde nach dem Erdbeben von 1933 wiederaufgebaut. Sie liegt in der einzigen größeren Ebene an der Nordostküste in einer tiefen, heute versandeten Bucht. Sie hat 17.890 Einwohner (2001), der ganze Kreis hat 26.379 Einwohner.

Von der antiken Stadt wurden das Hafenviertel, das Hafenheiligtum und der Heraklestempel freigelegt. Westlich davon wurden das Gymnasium (2 Jh. v. Chr.) und die Thermen ausgegraben. In einem römischen Wohnviertel sind Mosaikfunde zu bestaunen. Auf den Ruinen der römischen Stadt wurden im 5. und 6. Jh. frühchristliche Kirchen errichtet, darunter die Friedhofskirche Agios Iōannis, die im 6. Jh. ursprünglich ein Baptisterium war. Das im 15. Jh. (Außenwerke 16. Jh.) erbaute Johanniterkastell beherrscht auch heute die Stadtkulisse. Aufgrund der langen Zugehörigkeit zum Osmanischen Reich sind auch kulturelle Zeugnisse der islamischen Kultur zu finden, so die Defterdar-Moschee aus dem 18. Jh., die auf einer durch die mittelalterlichen Stadtmauer entstandenen Terrasse gebaut wurde. Auch ein bekanntes Naturdenkmal kann heute besichtigt werden, die Hippokrates-Platane, unter der schon Hippokrates gelehrt haben soll. Da sie aber wohl nur gut 500 Jahre alt ist, wird dies eher eine Legende sein.

(Thede Kahl)


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