Rivne

Inhaltsverzeichnis

1 Geographie

R. ist eine Stadt im Nordwesten der Ukraine nahe der weißrussischen und polnischen Grenze am Zusammenfluss der Flüsse Ustja und Gorin, administratives Zentrum des gleichnamigen Gebietes, 180–237m ü. d. M. auf einer Fläche von 58,24 km² gelegen und hat ca. 249.900 Einwohner (2004). Die führenden Industriezweige der Stadt sind der Maschinenbau, die Elektro- und die Leinenindustrie, in der Nähe von R. befindet sich ein Kernkraftwerk.

2 Kulturgeschichte

R. wurde 1238 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es ist wahrscheinlich, dass der Name der Stadt auf das im12. Jh. bestehende Wasserschloss R. zurückgeführt werden kann. Das Magdeburger Recht und den Status einer Stadt erhielt R. 1492. Seit 1457 gehörte R. zu Litauen. Bereits im 16. Jh. hatte sich die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum entwickelt. Bei der zweiten Polnischen Teilung 1793 wurden R. und seine Umgebung Russland zugesprochen. 1920–39 gehörte das Gebiet zu Polen.

Infolge des Molotov-Ribbentrop-Vertrages fiel die westliche Ukraine an die Sowjetunion. Am 17.09.1939 wurde die Stadt von Sowjettruppen unter Marschall Semën K. Timošenko besetzt. Das R.er Gebiet entstand am 03.12.1939 durch eine Neugliederung der Sowjetunion. Von 1941–44 stand R. als Sitz des Reichskommissariats Ukraine unter deutscher Verwaltung. Nach der Rückeroberung durch die Rote Armee gelangte die Stadt wieder in den Einflussbereich der Sowjetunion und wurde zu einem regionalen Zentrum. Seit 1990 gehört sie zum unabhängigen Staat Ukraine.

R. ist ein Kultur- und Bildungszentrum mit drei Hochschulen, Theatern, der Philharmonischen Gesellschaft und dem Museum für regionale Studien, das das Museumsreservat „Die Kosakengräber“ enthält. Das Museum besteht aus einer Gedenkstätte sowie einer 1650 erbauten Holzkirche und befindet sich auf einer Insel an der Mündung des Flusses Styr. Es wurde 1966 zu Ehren der Kosaken errichtet, die 1651 während des ukrainischen Befreiungskrieges (1648–53) in der Schlacht bei Berestečko gefallen waren. Ein weiteres Architekturdenkmal ist die Mariä-Himmelfahrtskirche mit dem 1776 errichteten Glockenturm.

Golczewski F. (Hg.) 1993: Geschichte der Ukraine. Göttingen. Rivne Geschichte (http://www.rivne.org/historfr.htm) (Stand 19.07.07). Rivne (http://www.city-adm.rv.ua/)(Stand 19.07.07). Zamlynskij V. 1993: Istoria Ukrainy v osobach. Kyjiv.

(Julia Schatte)

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