Franken

Franken

Seit dem 3. Jh. wird diese Bezeichnung von den Römern als Gesamtname für Stämme am rechten Ufer des Niederrheins gebraucht. Um die Mitte des 3. Jh. stießen die F. bis zum Mittelrhein und bis nach Südgallien und Spanien vor und agierten offensiv gegen das Römische Reich. Die römische Politik gegenüber den F. reagierte darauf u. a. mit der Aufnahme ins Heer, Ansiedlung fränkischer Gruppen in die Gegend um Trier, Ansiedlung Gefangener F. als ›laeti‹ in Gallien etc. Bis zur Mitte des 4. Jh. schweigen die Quellen über weitere Vorstöße, um dann 355 von massiven Zerstörungen durch die F. in der Rheinzone zu berichten. Zwar gelang es den Römern unter Kaiser Julian dieses Territorium zurückzuerobern, es verblieb jedoch ein ganzer Teilstamm im römischen Gallien. Damit werden zwei sich deutlich voneinander abhebende Gruppen sichtbar: die salischen F. (Salier) und die rheinischen F.

Zu Beginn des 5. Jh. leiteten häufigere Angriffe der F. den Zerfall der römischen Macht am Rhein und den Verlust der Grenzprovinzen ein. Um 450 sind das heutige Belgien und Rheinland fränkisches Hoheitsgebiet. Es waren aber die salischen F., die im Wesentlichen das fränkische Reich begründeten. Unter ihren Königen Childerich I. († 482) und Chlodwig I. († 27.11.511) kämpften sie gegen die Westgoten. Nach 486 stießen die F. bis zur Seine und Marne vor und unterwarfen 496/7 die Alamannen. Chlodwig gelang es, die verschiedenen kleinen fränkischen Reiche unter seiner Herrschaft zusammen zu fassen und damit die Grundlagen für das Merowingerreich zu schaffen. Der Zeitraum von 482–613 kennzeichnet die Phase der Gründung und Konsolidierung des Merowingerreiches bis hin zu den ersten Krisen, während die Zeitspanne von 613–87 geprägt ist durch den Niedergang des Königtums und den allmählichen Übergang der Macht auf das fränkische Geschlecht der Karolinger.

(Beatrix Günnewig)

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