Türkei

Türkei (türk. Türkiye), Kurzform für Türkische Republik (türk. Türkiye Cumhuriyet).

Inhaltsverzeichnis

1 Statistische Angaben


Lage:
Staat im südlichen Osteuropa und Kleinasien. Die T. grenzt im Nordosten an Georgien (Grenzlänge 252 km), im Osten an Armenien (268 km), Aserbaidschan (9 km) und den Iran (499 km), im Südosten an den Irak (352 km) und Syrien (822 km), im Westen an Griechenland (203 km) und im Nordwesten an Bulgarien (240 km). Im Norden besteht Zugang zum Schwarzen und im Süden zum Ägäischen und zum Mittelmeer. Die gesamte Küstenlänge beträgt ca. 7200 km. Die Fläche beträgt 783.562 km².
Einwohner (2004):
72.357.300, davon 50,1 % männlich, 49,9 % weiblich; Altersstruktur 0–14 Jahre: 26,3 %, 15–64 Jahre: 65,9 %, 65 Jahre und älter: 7,8 %; Bevölkerungsdichte: 92,3 Einwohner/km²; 64,4 % im arbeitsfähigen Alter (Männer 15–64, Frauen 15–59); 80,9 % Beschäftigte (von den Personen im erwerbsfähigen Alter); 10,3 % Arbeitslose; Bevölkerungsentwicklung 1950–2004: 2,26 % jährlich, 1991–2004: 1,58 % jährlich; Nationalitäten (Schätzung): Türken (ca. 70 %), Kurden (ca. 20 %), Tataren (ca. 3 %), Araber (ca. 2 %), Aserbaidschaner (ca. 1 %), Juden (ca. 1 %), Georgier (ca. 0,5 %), Gagausen (ca. 0,5 %), Bulgaren (ca. 0,3 %), Tscherkessen (ca. 0,2 %), Lasen (ca. 0,2 %), Albaner (ca. 0,1 %), Armenier (ca. 0,1 %); Religionszugehörigkeit: ca. 98 % Islam (davon ca. 70 % Sunniten, 15-25 % Aleviten), ca. 1% armenisch-apostolische Christen, außerdem kleine Gruppen von Juden, syrisch-orthodoxen Christen und Bahai, 5000 Jesiden, Protestanten und römisch-katholische sowie griechisch-orthodoxe Christen.
Hauptstadt und größere Städte (nach der Volkszählung 2000):
Ankara (3.203.362), İstanbul (8.903.468), İzmir (2.232.365), Bursa (1.194.687), Adana (1.130.710), Gaziantep (853.513), Konya (742.690), Antalya (603.190), Diyarbakır (545.983).
Währung: 1 Neue Türkische Lira (YTL) = 100 Neue Kuruş (YKr.).
Wappen:
left
Die Türkische Republik führt statt des Wappens ein Emblem, welches das Flaggenbild in einem roten Oval zeigt, meist mit einem liegenden Halbmond unten und dem Staatsnamen oben.
Flagge:
left
Ein weißer, nach rechts offener Halbmond links von der Mitte und ein weißer Stern in der Mitte auf rotem Hintergrund.
Hymne:
İstiklâl Marşı („Unabhängigkeitsmarsch“), Text von Mehmet Âkif Ersoy (1873-1936), Melodie von Osman Zeki Üngör (1880-1958).
Feiertage:
Staatliche Feiertage: 1. Januar (Neujahr); 23. April (Ulusal Egemenlik ve Çocuk Bayramı, „Tag der Nationalen Souveränität und Kindertag“), 19. Mai (Atatürk´ü Anma, Gençlik ve Spor Bayramı, „Atatürk-Gedenktag“ und „Jugend- und Sporttag“), 30. August (Zafer Bayramı, „Tag des Sieges“), 29. Oktober (Cumhuriyet Bayramı, „Tag der Republik"); bewegliche religiöse Feiertage: Kurban Bayramı („Opferfest“), Ramazan Bayramı (Şeker Bayramı, „Ende des Ramadan“, „Zuckerfest“).
Zeit: Osteuropäische Zeit
Staatssprache: Türkisch
Staatsform: parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt: Präsident (derzeit Abdullah Gül)
Regierungschef: Ministerpräsident (derzeit Recep Tayyip Erdoğan)
Politische Parteien:
Adalet ve Kalkinma Partisi (AKP, „Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung“), Cumhuriyet Halk Partisi (CHP, „Republikanische Volkspartei“), Anavantan Partisi (ANAP, „Mutterlandspartei“), Doğru Yol Partisi (DYP, „Partei des Richtigen Weges“), Sosyaldemokrat Halkçı Parti (SHP, „Sozialdemokratische Partei“), Milliyetci Hareket Partisi (MHP, „Partei der Nationalen Bewegung“), Halkın Yükselişi Partisi (HYP, „Partei des Volksaufstiegs“).
Bruttoinlandsprodukt (2004): 305,323 Mrd. US-Dollar, pro Kopf der Bevölkerung: 4253 US-Dollar
Bruttosozialprodukt (2004): 289,780 Mrd. US-Dollar, pro Kopf der Bevölkerung: 4037 US-Dollar
Auslandsverschuldung (2004): 161,801 Mrd. US-Dollar
Außenhandel (2004):
Import 97,362 Mrd. US-Dollar, Hauptlieferländer:, 12,8 % Deutschland, 9,3 % Russland 7,0 % Italien, 6,4 % Frankreich, 4,9 % USA; Export: 63,075 Mrd. US-Dollar; Hauptabnehmerstaaten: 13,9 % Deutschland, 8,8 % Großbritannien, 7,7 % USA, 7,4 % Italien, 5,8 % Frankreich.
Mitgliedschaften:
Europarat, European Bank for Reconstruction and Development (EBRD), International Labour Organization (ILO), International Monetary Fund (IMF), Interpol, NATO, OECD, OSZE, Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), UNO, Weltbank, WHO, World Trade Organization (WTO).

(Redaktion)

Anmerkung der Redaktion: Stand der statistischen Angaben ist, wenn nicht anders vermerkt, das Publikationsdatum des Artikels.


2 Geographie

2.1 Naturraum

Im Vergleich zum Osmanischen Reich mit seiner interkontinentalen Ausbreitung über Asien, Europa und Afrika besteht das heutige Staatsterritorium der modernen Türkei überwiegend aus der asiatischen Halbinsel Anatolien (97 %) und dem kleinen europäischen Wurmfortsatz Ostthrakien (3 %) jenseits der Meerengen. Dennoch hat das Land in Gestalt eines Rechtecks fast subkontinentales Ausmaß: es wird vom Schwarzen Meer, dem Marmarameer, der Ägäis und dem östlichen Mittelmeer natürlich begrenzt; es erstreckt sich in West-Ost-Richtung über fast 20 Längengrade bzw. ca. 1500 km und weist eine Nord-Süd-Distanz von fast vier Breitengraden bzw. 500–600 km auf. Mit einer Landfläche von je nach Angaben zwischen 770.000 und 780.000 km² ist die Türkei zwar dreimal so groß wie die alte Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung und knapp anderthalbmal so groß wie Spanien; von der Größendimension her kann sie aber durchaus noch als europäisch gelten. Wie Spanien liegt der türkische Staat zwischen dem 36. und 42. Breitengrad, hat allerdings weitaus mehr Nachbarn und Landgrenzen: die Grenze zu Syrien ist 877 km lang, die zu Georgien und Armenien 610 km, zu Iran 454 km, zum Irak 331 km, zu Bulgarien 269 km und die zu Griechenland 212 km sowie die zu Zypern 75 km. Eine solche Lagebeschreibung macht die Türkei zu einer natürlichen Brücke zwischen den historischen Zivilisationen in Europa und in Asien.

In naturräumlicher Sicht ist die T. stark zerklüftet, was sich auf die Landwirtschaft und die infrastrukturelle Erschließung auswirkt. Hinzu kommen die steilen Faltengebirgsgürtel (Pontisches Gebirge im Norden und Taurus im Westen und Süden), die die starren und zu meist 900–1200 m hohen, steppenhaften Hochebenen abgeflachten Grundmassive im Landesinneren umschließen. Für die hohe Erdbebenhäufigkeit im Lande sind die als Folge der gegensätzlichen tektonischen Bewegungen entstandenen Längsbrüche an den in Blöcken geteilten Grundgebirgen verantwortlich, von denen die bedeutendste die große nordanatolische Lateralerschiebungsachse ist, die auch die größte Stadt Istanbul bedroht. Im Süden des Landes bedrohen dagegen Verwerfungsgräben in nord-südlicher Richtung das zentrale Mittelmeergebiet um die Region Adana. (Hier folgen noch Absätze zu den anderen Regionen Thrakien, Südwesten, Ostanatolien; Klima, Flüsse, Wassermangel und Ökologie, Flora, Fauna, Naturschutz; max. 2 Seiten)

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2.2 Bevölkerung

Genaue Angaben zur Bevölkerungsstruktur sind schwierig zu ermitteln, weil der Staat seit 1965 bei den Volkszählungen nicht zwischen Ethnien und Religionen unterscheidet. Daher sind die folgenden Daten empirisch nicht abgesicherte Schätzungen. Dominierende Staatsnation sind die (sunnitischen) Türken, die ca. 80 Genaue Angaben zur Bevölkerungsstruktur sind schwierig zu ermitteln, weil der Staat seit 1965 bei den Volkszählungen nicht zwischen Ethnien und Religionen unterscheidet. Daher sind die folgenden Daten empirisch nicht abgesicherte Schätzungen. Dominierende Staatsnation sind die (sunnitischen) Türken, die ca. 80 % der rund 67 Mio. Einwohner ausmachen. Dennoch kann die T. als sicherlich „untypischer Mehrvölkerstaat“ gelten. Größte ethnische Minderheit sind die Kurden, die vorwiegend im Südosten des Landes und als Folge der Migration in den Großstädten des Südens und Westens des Landes siedeln und einen Anteil von 10–20 % an der Gesamtbevölkerung haben. Sie zerfallen wiederum selbst in verschiedene Kleingruppen unterschiedlichster politisch-religiöser Ausrichtungen. Die Wurzeln der so genannten „kurdischen Frage“ sind bereits im ausgehenden Osmanischen Reich angelegt. Erst spät im frühen 20. Jh. entwickelte sich aus der Identität der Stammeszugehörigkeit der osmanischen Kurden ein protonationales Selbstbewusstsein, das sich nach der Reichsauflösung erstmals in der Forderung nach einem eigenen Staat manifestierte. Ein Memorandum des selbst ernannten Kurdenführers Şerif Paşa bei der Friedenskonferenz von Sèvres blieb zwar ergebnislos und die Kurden beteiligten sich auch am türkischen Befreiungskrieg, weil dieser als Bewegung zur Verteidigung des gemeinsamen Kalifats geführt wurde. Die kurdische Parteinahme für den Kemalismus erklärte sich also aus dem damals vorherrschenden Verständnis muslimischer Identität und Loyalität der Kurden zum Osmanischen Reich. Es war der türkische Parlamentarismus, der die Interessenvertretung der kurdischen Stammesführer zwar ermöglichte, solange sie nicht die Staatsdoktrin von der unteilbaren Nation in Frage stellten und bekämpften. Damit einher ging jedoch eine systematische und unwissenschaftliche Leugnung der kulturellen Eigenständigkeit der kurdischen Sprache und eine Umbenennung fast sämtlicher Siedlungsnamen in der Kurdenregion im kemalistischen Sinne der Zwangsturkisierung. Kurdische Personennamen wurden bis in die 90er Jahre durch amtliche Stellen geächtet (Sprachenverbotsgesetz). Zu einer offenen kurdischen Repräsentanz kam es erst nach 1991, als Ecevits SHP einigen Kandidaten im Osten des Landes als „Unabhängige“ in die Parteilisten aufnahm.

Daneben existieren kleine arabische, griechische, lasische und tscherkessische (kaukasischen Ursprungs) Minderheiten (manche Experten zählen mindestens 51 ethnische Gruppen). Neben den Sunniten bilden die Aleviten mit 15–25 % die größte religiöse Minderheit, sowohl unter den Türken als auch unter den Kurden. Die Gesamtzahl der Christen liegt wohl näher bei 100000 Personen. Die größte Gruppe bilden die gregorianischen Armenier (50000–60000), von denen die überwiegende Mehrheit (ca. 95 %) heute in Istanbul leben. Die griechisch-orthodoxe Gemeinde in Istanbul ist dagegen als Folge von staatlichen Repressionen, ökonomischem wie demographischem Druck und Auswanderung auf 2000 bis 3000 Mitglieder geschrumpft. Unter dem Sammelbegriff „Assyrer“ fallen heute die Nestorianer ebenso wie alle chaldäischen, jakobitischen (syrisch-orthodoxen) uns syrisch unierten Christen. Im Gebirgszug des Tur Abdin befand sich noch in den 1970er Jahren das letzte Rückzugsgebiet von syrisch-orthodoxen Christen mit einem neuaramäischen Dialekt. Die türkischen Juden sind größtenteils nach Israel emigriert. Es sollen heute noch etwa 6000 überwiegend sephardische Juden in der T. leben. Den im Vertrag von Lausanne 1924 offiziell anerkannten nicht-muslimischen Minderheiten (Armenier, griechisch-orthodoxe, Juden) fehlt bis heute eine Rechtspersönlichkeit ihrer institutionellen Vertretungen, was vielerlei Anerkennungsschwierigkeiten beim türkischen Staat zur Folge hat, wie z. B. das Fehlen fester Einnahmen, Verhinderung der Ausbildung von Geistlichen, Schikanen bei der Stiftungsverwaltung und im Erbrecht).

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3 Kulturgeschichte

3.1 Voraussetzungen: Von der Niederlage zur Unabhängigkeit (1918–1922)

Nach der vollständigen militärischen Niederlage des Osmanischen Reiches im I. Weltkrieg und der Besetzung der Ägäis-Küste und Konstantinopels durch die Siegermächte sah der nie ratifizierte Diktatfrieden von Sèvres (1920) die Zerstückelung der verbleibenden Reste des Reichs vor. Der gesamte östliche Landesteil (mit den Städten Kars, Ardahan, Erzurum) sollte Bestandteil einer unabhängigen Republik Armenien werden; ein autonomes Kurdengebiet sollte südlich davon östlich des Euphrat entstehen und die französische Besatzungszone hätte neben Syrien auch Kilikien umfasst. Italien wurde Adana und Umgebung zugesprochen; Griechenland bekam das von der griechisch-orthodoxen Bevölkerung bewohnte Izmir und Westanatolien. Der Türkei verblieben Teile in Mittelanatolien und der Schwarzmeerküste. Innerhalb des Landes wuchs seit der griechischen Invasion Anatoliens der Widerstand der Nationalisten um Mustafa Kemal sowohl gegen die nichtmuslimischen Bevölkerungsgruppen in Anatolien, die zuvor widerrechtlich ihre staatsbürgerlichen Beziehungen zur osmanischen Regierung abgebrochen hatten, als auch gegen das alte osmanische Regime und dessen Gesellschaft. Im nachfolgenden nationalen Unabhängigkeitskrieg (1919–1922) gelang es M. Kemal, als treibender Kraft und zur Überraschung der europäischen Großmächte die Staatswerdung der Türkei einzuleiten: Er schlug mit Duldung der Sowjetunion Kurden und Armenier nieder. Die Türken besiegten schließlich mit Unterstützung der Sowjetunion auch die Griechen in Anatolien (1921/22) und erzwangen von den westlichen Allierten den für sie günstigeren Friedenvertrag von Lausanne (1923).

M. Kemal sicherte sich durch den gezielten Einsatz nationalistischer Parolen die breite Unterstützung der muslimischen Türken. Sein Ziel war seit dem Beginn des Befreiungskriegs die Rettung der Türkei und nicht mehr die des Sultanats. Er sicherte dazu seine Machtstellung in Ankara, dem neuen Zentrum des Landes, und nutzte dabei den von der Jungtürken-Bewegung um die Jahrhundertwende etablierten modernen Staats-Nationalismus. Zu den beiden dominierenden Grundprinzipien seines neuen Staates machte er die Bewahrung der territorialen Integrität und Unabhängigkeit. Die Festlegung der Staatsgrenzen erfolgte zunächst in einem Nationalpakt. Die internationale Akzeptanz erhielt der neue Staat erstmals durch den Vertrag von Lausanne. Der darin vereinbarte, menschenverachtende „Bevölkerungsaustausch“ mit Griechenland beseitigte die großen Enklaven orthodoxer Bevölkerung an der kleinasiatischen Küste und am Schwarzen Meer (Pontos-Griechen). Die türkischen Muslime aus Griechenland wurden dort angesiedelt und sorgten für die weitere Homogenisierung der Türkei. Es verblieben aber kleinere Reste beider national-religiöser Minderheiten in Istanbul und im westlichen Thrakien sowie auf der damals von der Türkei anerkannten britischen Kronkolonie Zypern, die sich später zu einem permanenten Potential zukünftiger griechisch-türkischer Krisen entwickeln sollten. Der Türkei gelang es als letztem Nachfolgestaat des Osmanenreichs, sich als regionale, politische und institutionelle Regionalmacht zu etablieren. Ihr Territorium änderte sich ein letztes Mal in der Zwischenkriegszeit durch die Abtretung des erdölreichen Mossul an das britische Mandatsgebiet Irak auf Grundlage einer Entscheidung des Völkebunds (1925) und die von Syrien nie anerkannte Angliederung des christlich bevölkerten Sandschaks Alexandrette (türk. Iskenderun Sancağı, heute Hatay)mit den Städten Iskenderum und Antakya (1938/39). Zudem verbesserte der Vertrag von Monteux (1936) die Stellung der Türkei gegenüber der Sowjetuinon in der Kontrolle der Meerengen.

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3.2 Die Gründung der Republik: Der kemalistische Einheitsstaat (1923–1950)

Innenpolitisch konzentrierte sich der Staatsgründer M. Kemal auf eine tief greifende Modernisierung der Gesellschaft nach westeuropäischem Vorbild. Seine radikalen Nationalisten, die Kemalisten, setzten sich dabei in der Republikanischen Volkspartei (Cumhuriyet Halk Fırkası = CHP) gegen die konservativen Osmanisten durch. Sie schafften Sultanat/Kalifat ab und gründeten die neue Republik, die auf der Alleinherrschaft der Volkspartei und ihres Schöpfers „Atatürk“ aufgebaut war. Die Verfassung von 1924 etablierte ein Ein-Kammer-Parlament, das aber die alten Besitzeliten des Landes aufgrund des indirekten Wahlrechts weiterhin beherrschten. Daher konnten dort niemals Gesetze zur Änderung der Sozialstruktur (z.B. umfassende Bodenreform) verabschiedet werden. Allerdings ließ sich die Große Nationalversammlung dafür bereitwillig zum Instrument der "nationalistisch eingefärbten kemalistischen Revolution von oben" (Matthes Buhbe) machen. Sie gab den Weg frei für eine Reihe institutioneller Veränderungen, die die Türkei zum ersten muslimischen Land werden ließ, das den Islam als Staatsreligion abschaffte (Laizismus). Mit Hilfe der Übernahme eines neuen Zivil-, Straf- und Handelsrechts aus der Schweiz, Italien und Deutschland versuchte M. Kemal, seine neue rationale Gesellschaft mit dem westlichen Modell der freien Marktwirtschaft zu verbinden. Als aber die Privatinitiativen trotz der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen im Finanz- und Bankensektor ausblieben, benutzte er auf Grundlage seiner neuen Ideologie des Kemalismus den zentralistischen Staatsapparat (Etatismus), um im Schatten der Weltwirtschaftskrise von 1929/30 aktiv in die türkische Volkswirtschaft einzugreifen und die Industrialisierung voranzutreiben. Zugleich griff eine repressive Türkisierungpolitk (Wehrpflicht als „Schule der Nation“, Verbot des Kurdischen, Deportationen) gegenüber den verbliebenen national-religiösen Minderheiten (Armenier, Kurden), denen bis heute jegliche Anerkennung und kulturelle Autonomie versagt blieben. Wie überhaupt eine freie parteipolitische Opposition nur von kurzer Dauer war (1925, 1930). Indes organisierte sich im Untergrund ein kurdischer und islamischer Widerstand, der in sporadischen Erhebungen immer wieder zum Vorschein trat und dann mit Hilfe des Militärs blutig niedergeschlagen wurde. Die Militärführung interessierte sich bis zum II. Weltkrieg wenig für außenpolitische Entwicklungen entgegen der defensiven Sicherheitspolitik M. Kemals. Sie war hauptsächlich damit beschäftigt, nach innen ihr Selbstbild als Hüter und Träger des Kemalismus aufzubauen. Aufgrund der rigorosen verfassungsrechtlichen Ämtertrennung von Militär und Politik und im Unterschied zur jungtürkischen Tradition beschränkten sich die Streitkräfte noch auf landesweite Ordnungs- und Erziehungsfunktionen.

Nach dem Tod Atatürks 1938 schaffte es die autokratische Regierung seines alten Kampfgefährten Ismet Inönü, die Republik ohne Kampfhandlungen durch den II. Weltkrieg zu bringen. Erst als der defensive Neutralitätskurs die territoriale Integrität gefährdete und die Bedrohung auch ideologisch wuchs, sicherte sich Inönü mit Beistandspakten (1939 mit Großbritannien und Frankreich) und Nichtangriffsabkommen (1941 mit Deutschland und Bulgarien) ab. Die späte Kriegserklärung an Deutschland im Februar 1945 war die Voraussetzung für den UNO-Beitritt. V. a. die Supermacht USA übte mit ihrer kapitalistisch-wehrhaften Demokratie eine starke Anziehungskraft auf die reformbereiten Türken aus, die vor den sowjetischen Forderungen nach Veränderung des Meerengenstatuts von 1936 und der Abtretung der einst armenischen Bezirke Kars und Ardahan (1946) die Anbindung an den Westen suchten. Die Unterstützung durch die USA (Truman-Doktrin, Marshall-Plan) hatte we itreichende innenpolitische Folgen. Um die Glaubwürdigkeit der politischen Führung nach außen wie nach innen zu sichern, entschloss sich Inönü 1947 zur dramatischen Wende: Er erlaubte ein Mehrparteiensystem und die Bildung oppositioneller Gruppierungen. Die 1946 von mehreren Parteidissidenten um den Großgrundbesitzer Adnan Menderes gegründete konservative Demokratische Partei (DP) besiegte 1950 erstmals klar die herrschende CHP.

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3.3 Parteienpluralismus, Staatsstreiche und die Zweite Republik (1950–1980)

Das folgende Jahrzehnt der Demokratischen Partei, die als Alternative zur Reformdiktatur der Volkspartei absolute Mehrheiten im ganzen Land fand, ist gekennzeichnet durch eine starke Anlehnung an die USA, die durch die Entsendung türkischer Truppen in den Korea-Krieg (1950) und den Beitritt zur NATO (1952) wie zum Bagdad-Pakt (1955) sichtbar wird. Allerdings verstärkten sich zugleich die Spannungen mit Griechenland über Zypern. Im Kalten Krieg steuerte die DP einen rigorosen antikommunistischen Kurs, öffnete sich aber auch vorsichtig der islamischen Grundströmung, wobei der ererbte Klientelismus blieb. Der moderate privatwirtschaftlich getragene Wirtschaftsaufschwung in den von der Landflucht übervölkerten Großstädten wurde ab 1958 nur noch mit vorwiegend amerikanischen Krediten finanziert. Zudem zeigte sich Menderes zunehmend autoritär und repressiv im Umgang mit der Opposition. Der hohe Inflationsdruck bedrohte insbesondere die einkommensabhängigen jungen Staatsbeamten und Offiziere in ihrem gesellschaftlichen Selbstverständnis. Teile des reformbereiten Offizierskorps reagierten schließlich auf die religiöse Propaganda, die Vetternwirtschaft und die Einschränkungen der demokratischen Mitwirkungsrechte mit dem ersten Staatsstreich vom 27.5.1960. Obwohl die Putschisten mit ihrem Komitee der Nationalen Einheit eigentlich den politischen Stillstand und die Parteienzerstrittenheit überwinden wollten, gefährdeten sie das einheitliche politische Auftreten der Armeeführung als selbsternannte stabilitätsorientierte Hüterin des kemalistischen Laizismus, der strikten Trennung von Staat und Religion. Denn mit Unterstützung der Universitäten kam es zur ersten Umstrukturierung des gesamten politischen Systems der Türkei nach Atatürk. Noch vor den Wahlen von 1961 erhielt die Türkei eine neue liberale Verfassung mit praktisch allen individuellen Freiheitsrechten. Außerdem führte ein neues direktes Wahlrecht die proportionale Repräsentation ein und löste so den Zugriff der alten Eliten auf das gestärkte Zwei-Kammer-Parlament. Schließlich erlaubte ein neues plurales Parteiengesetz auch die Gründung einer Sozialistischen Partei. Dies führte innerhalb von zwei Jahren zu einer Arbeitsgesetzgebung, welche den Gewerkschaften das Recht auf kollektive Lohnverhandlungen gab und ihnen das Streikrecht einräumte. Allerdings verankerte die Junta mit dem Nationalen Sicherheitsrat (Millî Güvenlik Kurulu) auch ein neues militärisches Beratungsgremium der Regierung in die Verfassung, das fortan unter dem Vorsitz des parlamentarisch gewählten Präsidenten der Republik (bis 1989 ein Offizier außer Dienst) bei allen Entscheidungen zur „nationalen Sicherheit“ hinzuzuziehen war. Die Streitkräfte wurden somit als Bewahrer der Stabilität der Türkei integriert. Die Offiziere erhielten überdies neue Privilegien und eine großzügige finanzielle Ausstattung zum Aufbau eines militär-industriellen Wirtschaftskonglomerats. Außerdem wurde ein militärischer Geheimdienstapparat gegründet zur Vermeidung sozial inspirierter Militärumstürze.

Die Militärjunta verbot zwar die DP und machte ihren Führern den Prozess, wobei sie Menderes und zwei seiner Minister wegen Verfassungsbruch hinrichten ließ. Dennoch enttäuschte der von ihr favorisierte Politiker Inönü, weil er bei den Wahlen keine absolute Mehrheit hinter sich brachte und mit Hilfe von großen Koalitionen regieren musste, deren Zusammensetzung die Militärs nicht unterstützten und daher Putschgerüchte laut werden ließen. Ohne die ihnen verhasste Nachfolgeorganisation der DP, die Gerechtigkeitspartei (Adalet Partisi = AP), konnten in der Zweiten Republik keine politischen Entscheidungen, wie z.B. der Assoziierungsvertrag mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (1963), der die Anbindung an den Westen weiter stärkte, getroffen werden. Schließlich gewann die AP unter Süleyman Demirel die Wahlen von 1965 bzw. 1967 und führte die Türkei zurück zu einem polarisierenden Zwei-Parteien-System. Demirel sorgte erstmals für eine vorsichtige Rehabilitierung der osmanischen Geschichte und der Religionsfrage. Dies bedeutete den Beginn für eine neue ideologische Richtung, die die islamischen und nationalistischen Kräfte miteinander versöhnen wollte („türkisch-islamische Synthese“). Islamistische Kräfte konnten sich von nun ab in den verschiedenen politischen Vereinigungen und im Staat etablieren. Unter ihrem religiösen Einfluss radikalisierten sich auch die Parteien, weil die Islamisten jegliche Verwestlichung und die parlamentarische Demokratie bekämpften. Auf der einen Seite sorgte die von der staatlich geplanten Industrialisierung ausgehende soziale Verelendung für den Aufstieg einer militanten Arbeiterklasse, die nicht mehr in der sich öffnenden CHP, sondern in der kommunistisch dominierten Arbeiterpartei der Türkei (Türkiye İşçi Partisi = TIP) und im Bund Revolutionärer Arbeitergewerkschaften (Devlet İşçi Sendikaları Konfederasyonu = DISK) ein neues Forum fand. Auf der anderen Seite spaltete sich die extreme politische Rechte von der konservativen AP in zahllose kleine Interessenparteien von der neofaschistischen Nationalistenbewegung bis hin zur islamistischen Partei der nationalen Ordnung unter Necmettin Erbakan. Sie sahen in der Linken die gefährlichste Bedrohung der bestehenden Ordnung. Die Regierung Demirel verlor ihre Parlamentsmehrheit, da sie zunehmend zwischen der Kritik der anti-amerikanischen Linken (nach der Zypern-Krise 1964) und der für Wirtschaftsprotektionismus kämpfenden Rechten geriet. Die permanente politische Destabilisierung (Streiks und klassenkämpferische Demonstrationen) und die terroristische Gewalt prägten das öffentliche Leben der Städte und lösten die zweite Militärintervention diesmal durch den türkischen Generalstab aus (1971). Mit der Verhängung des Kriegsrechts über die Großstädte und das Kurdengebiet wollte der Nationale Sicherheitsrat „Ruhe und Ordnung“ auf Kosten der massenweise verfolgten und inhaftierten Linken und Intellektuellen wiederherstellen. Mit willkürlichen Verfassungsstreichungen, Parteiverboten und Staatssicherheitsgerichten sowie der erbarmungslosen Verfolgung „umstürzlerischer Elemente“ versuchten sie vergeblich, die rechte Mitte zu stützen.

Der charismatische Bülent Ecevit, der für den Triumph der Sozialdemokratie in den Städten und Gewerkschaften steht, konnte zwar mit dem Versprechen auf tiefgreifende Gesellschaftsreformen die Parlamentswahlen von 1973 gewinnen, mußte aber mit den Islamisten eine Koalitionsregierung eingehen. Obwohl die Popularität Ecevits durch den Einmarsch der türkischen Armee in Zypern – ihrem nach Korea zweiten Auslandseinsatz – kräftig anstieg, scheiterte er bei den von ihm angekündigten Wirtschafts- und Sozialreformen. Von seinem fortdauernden Dauermachtkampf mit Demirel, der mit den Neofachisten paktierte, profitierten v. a. die Islamisten, die sich in den kurzlebigen Regierungen als selbständige Kraft profilieren konnten. Diese politischen Machterhaltungskartelle förderten ab 1978 bürgerkriegsähnliche Zusammenstöße zwischen Links- und Rechtsextremisten („Graue Wölfe“), die auch durch die partielle Ausrufung des Kriegsrechts nicht mehr unter Kontrolle zu bringen waren. Die Wiederannäherung an die USA seit 1979 eröffnete erneut den Weg für Kredite vom Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zur Abwendung des drohenden Wirtschaftskollapses. Doch der damit einhergehende radikale Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik konnte erst nach dem dritten Staatsstreich des Militärs von 1980 mit diktatorischen Mitteln umgesetzt werden.

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3.4 Die Dritte Republik (1981–2006): Zwischen Redemokratisierung, Destabilisierung und europäischer Integration

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Die Putschisten verfolgten diesmal nicht weniger als die umfassende Restauration des kemalistischen Einheitsstaates unter militärischer Kontrolle. Die Verfassung von 1961 wurde 1982 in einem Referendum von einer Verfassung abgelöst und mit einem starken Staatspräsidenten an der Spitze (bis 1989 General Kenan Evren) sowie praktisch ohne individuellen Freiheitsschutz ausgestattet. Zudem verankerten die Militärs darin ein legales Interventionsrecht des von ihnen kontrollierten Nationalen Sicherheitsrats. Alle Parteien wurden aufgelöst, und die Parteiführer für bis zu zehn Jahre von der politischen Bühne des Landes verbannt. Die Universitäten verloren ihre Autonomie und sämtliche Verbände wurden zur politischen Enthaltsamkeit gezwungen. Ziel war die Entpolitisierung der gesamten Gesellschaft; die politischen Staatsgeschäfte führten wenige Technokraten. Vizepremier Turgut Özal gelang es mit einer exportorientierten liberalen Marktwirtschaftspolitik erstmals wieder die Inflation erfolgreich zu senken. An den Parlamentswahlen zur dritten Republik von 1983 durften nur vom Nationalen Sicherheitsrat als loyal eingestufte neue Großparteien teilnehmen. Die von der Handlungsunfähigkeit der zivilen Vorgängerregierungen enttäuschte Bevölkerung stand mehrheitlich hinter den repressiven Maßnahmen des Militärs, weil sie sich eine Verbesserung ihrer Lage versprachen. Als klarer Wahlsieger und entgegen den Erwartungen der Streitkräfte ging die von Özal gegründete Mutterlandspartei (Anavatan Partisi = AnaP) hervor, eine Sammelbewegung von Nationalliberalen, Religiösen, Neofaschisten und Sozialdemokraten. Özal entwickelte sich im folgenden Jahrzehnt der schrittweisen Redemokratisierung erst als Premier und dann als erster ziviler Staatspräsident seit 1960 zu der beherrschenden Person der türkischen Innen- wie Außenpolitik. Mit seiner taktischen Anlehnung an den Westen und der Pflege seiner traditionalistisch-islamischen Denkweise sowie seines guten Verhältnisses zur Armeespitze war er „die politische Stütze seines Landes schlechthin“.

Nach dem Referendum über die Aufhebung des politischen Betätigungsverbotes (1987) kehrten die alten oppositionellen Parteigruppierungen und ihre Vorsitzenden zurück, und die AnaP verlor 1992/1993 ihre Parlamentsmehrheit. Denn der wirtschaftliche und gesellschaftliche Öffnungskurs Özals vollzog sich nicht schnell genug. Er schaffte es weder den Wohlstand der rasch wachsenden Bevölkerung ausreichend zu heben, noch den nicht nachlassenden Einfluss der Armee auf Politik und Gesellschaft („gegängelte Demokratie“, Menschenrechtsverletzungen, Kurden- und Zypernfragen) einzuschränken. Die politischen Spannungen nahmen wieder zu. Nach seinem unerwarteten Tod kam es unter dem neuen Staatspräsidenten Demirel zur erneuten Zersplitterung der Parteienlandschaft mit dem daraus folgenden Zwang zu ungewohnten Koalitionsbildungen: Mit der ersten türkischen Premierministerin Tansu Çiller (1993-1995), Vorsitzende von Demirels AP-Nachfolgepartei des Richtigen Weges (Doğru Yol Partisi), ihrem Kontrahenten im Amt, dem Ana-P-Chef Mesut Yılmaz (1997-1998), und dem Führer der islamistischen Wohlfahrtspartei (Refah Partisi) Erbakan (1996-1997) sowie dem für lediglich vier Monate amtierenden Ecevit (Demokrat Sol Parti = Demokratische Linkspartei) kam es zu immer kürzer werdenden Regierungszeiten der Koalitions- und Minderheitskabinette, die das Land nachhaltig destabilisierten und zum tiefen Vertrauensverlust im In- und Ausland beitrugen.

(Abschließend fehlen zwei Absätze zum Verhältnis der Türkei zur Europäischen Union: These: weniger kulturell problematisch als v. a. ökonomisch und demographisch: bei einem BIP von der Größe der Niederlande hat die T. sehr langen Weg vor sich, um die ihrer Bevölkerungszahl entsprechende Wirtschaftskraft zu erreichen, ohne die EU zu destabilisieren und ihre Aufnahmefähigkeit zu schwächen.)

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(Peter-Alexander Zervakis)

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