Gajus Julius Cäsar

Gajus Julius Cäsar (latein. Gaius Julius Caesar); *13.7.102/100 v. Chr. †15.3.44 v. Chr. Rom;

C.s Herkunft aus einer patrizischen Familie ermöglichte ihm den reibungslosen Einstieg in die römische Ämterlaufbahn. Im sog. Ersten Triumvirat mit Pompeius und L. Licinius Crassus (ab 60 v. Chr.) setzte er seine politischen Ziele gegenüber dem Senat durch. 59 v. Chr. bekleidete er das Konsulat. Als Provinzstatthalter unterwarf C. 58 – 51 v. Chr. das freie Gallien und drang bis nach Germanien vor. Sein Gegensatz zur Senatsaristokratie sowie sein Bruch mit Pompeius führten zum Bürgerkrieg, der mit C.s Sieg über Pompeius 48 v. Chr. Endete. Seitdem kann von einer Alleinherrschaft C. gesprochen werden. 44 v. Chr. übernahm er die Diktatur auf Lebenszeit, allerdings fehlte seiner Herrschaft und seinen gesetzgeberischen Maßnahmen die Anerkennung v. a. von Seiten der Senatsaristokratie, die sich und ihre republikanischen Traditionen bedroht sah. Aus ihren Reihen kamen auch die Mörder C.s.

Die Nachwelt sah C. als entscheidenden Wegbereiter für die Wandlung Roms von der Republik zum Kaiserreich. Dies äußert sich u. a. darin, dass der ursprüngliche Beiname C. zu einer Titulatur wurde, aus der sich auch das dt. Wort Kaiser ableitet.

Von C.s literarischem Schaffen sind zwei große und wichtige Werke erhalten. Ein aus drei Büchern bestehendes Werk über den Bürgerkrieg in Rom (De bello civili) und eine über die Ereignisse in Gallien und Germanien berichtende Darstellung „Über den Gallischen Krieg“ (Commentarii de bello Gallico), veröffentlicht 52 oder 51 v. Chr.

Dieses aus sieben Büchern bestehende Werk (Buch 8 wurde von Hirtius hinzugefügt), war als Rechenschaftsbericht für den Senat und die stadtrömische Öffentlichkeit konzipiert. Durch diese Schrift kamen erstmals detaillierte Informationen über das von C. als eigenständig erkannte Volk der Germanen nach Rom. Er benennt den Rhein als Grenze, der die seiner Ansicht nach so grundsätzlich verschiedenen Völker der Gallier und Germanen voneinander trennt. Mit seinen beiden Rheinüberschreitungen entdeckte er bis dahin unbekannte neue Welten. Erstmals genannt werden hier die germanischen Stämme der Sweben, Usipeter, Tencterer und Sugambrer.

Gesche H. 1976: Caesar. Darmstadt. Meier C. 1993: Caesar. München.

(Beatrix Günnewig)

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