Heiligkreuzgebirge

Heiligkreuzgebirge (poln. Góry świętokrzyskie); Mittelgebirge im südöstlichen Polen. Höchster Gipfel ist die Łysica (612 m ü. d. M.). Die Bezeichnung leitet sich vom gleichnamigen Benediktinerkloster auf dem Łysa Góra (595 m) ab. Das H. ist das älteste Gebirgsmassiv in Polen und eines der ältesten in Europa. Es streicht in nordwest-südöstlicher Richtung. Geologisch setzt sich das H. vorwiegend aus Sedimentgesteinen wie Tonschiefern, Sandstein, Grauwacken, Quarziten und Kalkgesteinen zusammen. Die Vegetation besteht in den höheren Zonen hauptsächlich aus Tannenmischwald und Tannen-Buchenwald in den niedrigeren Zonen, wobei der Bewuchs im H. mehr von der Bodenart als von der Höhe ü. d. M. abhängt. Der zentrale Teil des H. ist seit 1950 als Nationalpark ausgewiesen (Świętokrzyski Park Narodowy, 7626 ha).

Die klimatischen Bedingungen sind rauer, als im benachbarten Tiefland. Die Mitteltemperatur ist um 1–2 °C niedriger, der mittlere Jahresniederschlag höher (über 600 mm).

In Höhlen bei Ostrowiec Świętokrzyski finden sich Spuren menschlicher Besiedlung aus der Altsteinzeit. In der Neuzeit begannen sich Bergbau und Verhüttung von Eisenerz, Kupfer- und Bleierz im H. zu entwickeln. Der Reichtum an Bodenschätzen begründete im 19. Jh. die Entstehung des Altpolnischen Industriegebiets um Starachowice, das neben Kielce zu den größten Städten im H. gehört.

(Sebastian Preiss)


Views
bmu:kk