Uckermark

Uckermark

Die U. ist eine historische Landschaft im Nordosten Deutschlands, die größtenteils auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg, zum Teil (Stadt Strasburg und Umgebung) auf dem Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern liegt.

Die Landschaftsform wurde in der letzten Eiszeit geprägt: Der Südwesten liegt im Eberswalder Urstromtal, der Nordosten im Gebiet der Baltischen Endmoräne. Von Nordwesten nach Südosten wird die U. von einer Endmoränenkette durchzogen. Die geomorphologischen Voraussetzungen prägen die Landschaftsnutzung. Die östliche und nördliche Moränenlandschaft wird durch gute bis sehr gute Böden charakterisiert, die sehr fruchtbar sind, die südlichen und westlichen Sanderflächen sind von Flüssen und Seen durchzogen, die Böden jedoch sandiger, stärker ausgewaschen und weniger fruchtbar.

Der Name leitet sich vom Hauptfluss Ucker (die „Schnelle“) ab, der das Gebiet von Süden nach Norden durchfließt. Von ihm wurde der Name seiner slawischen Bewohner, der „Ukranen“ abgeleitet. In den schriftlichen Quellen wird die U. zunächst in den Bischofsurkunden des 10. Jh. erwähnt, im 12. Jh. wird sie von Westen kolonisiert und in das Markensystem eingegliedert.

Die U. ist eine Grenzlandschaft, die historisch im Nordwesten durch Mecklenburg, im Nordosten durch Pommern und seit 1945 im Osten durch Polen begrenzt ist. Nach häufigen Grenzstreitigkeiten, die bis ins 15. Jh. dauerten, gehörte die U. zur Markgrafschaft Brandenburg, später zur Provinz und zum Bundesland Brandenburg. Seit 1993 bildet der Landkreis U. mit der Kreisstadt Prenzlau eine Verwaltungseinheit, der weite Teile der U. angehören.

Die größten Städte der U. sind Schwedt, Prenzlau, Angermünde und Templin. Die U. gehört mit ca. 50 Einwohnern je Quadratkilometer zu den dünn besiedelten Regionen in Deutschland. Aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit wird die U. auch als Toskana des Nordens bezeichnet.

Enders L. 1992: Die Uckermark. Geschichte einer kurmärkischen Landschaft vom 12. bis zum 18. Jahrhundert. Weimar.

(Olaf Gründel)

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