Stećak
Stećak (bosn., Pl. stećci)
Als S. werden steinerne Grabdenkmäler in Bosnien (z. T. auch in angrenzenden Gebieten) bezeichnet, die zumeist aus der Zeit vom 13. bis zum 16. Jh. stammen. Vor dem Krieg der 90er Jahre des 20. Jh. gab es knapp 60.000 S. Sie kommen in unterschiedlichen Formen (Platten, Säulen, Sarkophage, Kreuze) vor; etwa 6000 (v. a. in Südbosnien und in der Hercegovina) sind geschmückt und (in ›bosančica‹) beschriftet. Meist ist nur der Name des Steinmetzen und des Verstorbenen zu finden, zuweilen auch weitere Angaben, die eine zeitliche Einordnung ermöglichen. Ausgeschmückt sind die S. durch Szenen aus dem Alltag (Jagd, Figuren) und durch reiche Ornamentik. Oft sind sie in Nekropolen zusammengefasst. Die frühere These, S. seien Grabmäler von Angehörigen der „Bosnischen Kirche“, gilt heute als widerlegt.
Wenzel M. 1962: Bosnian Tombstones – who made them and why: Südostforschungen 21, 102-143.