Gryfice

Gryfice (poln., dt. hist. Greifenberg).

Die in der nordwestpolnischen Woiwodschaft Westpommern an der Rega gelegene Kreisstadt G. zählt 16.737 Einwohner (2006), liegt 18 m ü. d. M. und hat eine Fläche von 12,4 km². Die wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt, die als regionales Dienstleistungszentrum fungiert, sind v. a. die Nahrungsmittelproduktion, der Maschinenbau und die Holzindustrie.

G. wurde 1264 von Herzog Wartislaw III. nach lübischem Recht gegründet. Nach der Spaltung des Herzogtums Pommern war G. von 1295–1478 Teil des Herzogtums Pommern-Wolgast. G., seit 1365 Mitglied der Hanse, entwickelte sich zu einem wichtigen Umschlagplatz des Getreidehandels und trug im Verlauf des 15. Jh. zahlreiche Konflikte um die freie Befahrbarkeit des Flusses Rega mit der Nachbarstadt Trzebiatów aus. Nach ihrem wirtschaftlichen Niedergang im Dreißigjährigen Krieg fiel die Stadt 1653 an Brandenburg und war im 19. Jh. für ihre Leinenweberei bekannt. G., das im Zweiten Weltkrieg zu 40 % zerstört wurde, in dem aber zahlreiche historische Bauten erhalten blieben (u. a. die gotische Marienkirche aus dem 13. Jh.), kam 1945 unter polnische Verwaltung. Die Zugehörigkeit G.s zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14.11.1990 (seit 16.01.1992 in Kraft) anerkannt.

(Thomas Himmelsbach)

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